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Porsche 911 Dakar – Gelände-Elfer

Porsche präsentiert den ersten Serien-911 fürs Gelände. Die wohl extremste Ausprägung des Sportwagens heisst Dakar und kommt mit Höherlegung, 480 PS und knackigem Preis. Interessenten müssen schnell sein: Nur 2500 Exemplare will Porsche weltweit verkaufen.

Veröffentlicht am 17.11.2022

Ein Geheimnis war der Porsche 911 Dakar schon lange nicht mehr. Dutzende Male wurden Erlkönige gesichtet, spekuliert wurde zunächst auf den Namen «Safari». Jetzt hat Porsche den höhergelegten Elfer endlich offiziell vorgestellt. Der Dakar ist als Hommage an das Siegerauto der 1984er Rallye Paris Dakar zu verstehen. Gleichzeitig feiert er die Einführung des Allradantriebs beim 911 im selben Jahr. Falls Sie beim Anblick des Autos schockverliebt sein sollten, keine Angst. Wir sind es auch. Mit 480 PS durch durchs Gelände zu knallen, klingt einfach zu verlockend. Bei 2500 Exemplaren weltweit und einem hiesigen einstiegspreis von 268.700 Franken dürfte er aber für die meisten ein Traum bleiben.

Fronthaube vom 911 GT3

Den Extrem-Elfer erkennt man auf den ersten Blick. Front und Heck zieren Edelstahl-Unterfahrschütze, Abschleppösen aus Aluminium und spezielle Lüftungsgitter zum Schutz der Kühler. Unlackierte Radhausverbreiterungen verströmen noch mehr Robustheit, während am Heck ein eigener Carbon-Spoiler thront. Schön: Die Fronthaube wurde eins zu eins vom Rennstreckenbruder GT3 übernommen.


Der Farbton Shadegreen gibt es exklusiv für den Dakar.

Besonders auffällig ist die Höherlegung um fünf Zentimeter. Per serienmässigem Liftsystem lässt sich die Karosserie bis zu einer Geschwindigkeit von 170 km/h weitere drei Zentimeter anheben. Dann liegt die Bodenfreiheit bei 19 Zentimeter, acht mehr als beim normalen 911 mit Sportfahrwerk.


Grobstollige Reifen versprechen Vorwärtskommen auch in Gelände und Sand.

Grobstollige Pirelli-Scorpion-Reifen sorgen im Gelände für Grip. Das grobe Profil besitzt neun Millimeter Tiefe, die verstärkten Seitenwände und Karkassen bestehen aus zwei Lagen. Optional sind verstärkte Pirelli P Zeros, falls man es nicht gar so grob braucht. Egal welche Option man wählt, Serie sind Modellspezifische Fünfspeichenfelgen, die sich an die ikonischen Fuchsfelgen anlehnen.

Überrollbügel und Co. optional


"Roughroads" hat Porsche sich schützen lassen. Der Begriff erinnert nicht zufällig an den 1984er
Sponsor "Rothmans". Die Startnummer ist individualisierbar.

Für besonders hartgesottene bietet Porsche die Pakete Rallye Design und Rallye Sport an. Sie beinhalten eine spezielle Lackierung im Rothmans-Design, Überrollbügel, Feuerlöscher und Sechspunktgurte. Ebenfalls gegen Aufpreis sind erweiterte Unterfahrschütze, Dachgepäckträger, LED-Lichtleiste und Schmutzfänger zu haben. Sogar ein Dachzelt bietet Porsche für den Dakar an.

Beschleunigung in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h

Angetrieben wird der Dakar vom Dreiliter-Sechszylinder-Boxer mit 480 PS und 570 Nm Drehmoment. Der treibt selbstredend alle vier Räder an und beschleunigt den 1605 Kilogramm schweren Porsche in 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. die Höchstgeschwindigkeit ist mit Rücksicht auf die Reifen auf 240 km/h begrenzt. Serie sind Achtgang-PDK, Hinterachslenkung, Wankstabilisierung und Motorlager aus dem 911 GT3. Das Gewicht liegt unter anderem durch Leichtbaubatterie und -verglasung nur etwa zehn Kilogramm über dem eines 911 GTS mit PDK.


Die Dachlast beträgt maximal 42 Kilogramm, genug für Benzinkanister, Klappspaten und andere
Dinge, die bei einer Rallye sonst noch nützlich sein können.

Speziell fürs Gelände wurden zwei neue Fahrmodi kreiert. Der Rallye-Modus ist besonders hecklastig ausgelegt, während der Offroad-Modus das Hochniveau aktiviert und maximale Traktion im Gelände und im Sand bietet. Eine spezielle Rallye-Launchcontrol mit 20 Prozent Schlupf sorgt für die volle Beschleunigung auf losem Untergrund.


Carbon-Vollschalensitze gehören zum Serienumfang. Farbakzente im Kontrast oder passend
zur Lackierung.

Im Cockpit wartet der Dakar mit serienmässigen Schalensitzen auf, die Rücksitze entfallen. Hinzu kommen Microfaserbezüge und Lackspezifische Ziernähte.

Saftiger Preis und strenge Limitierung

Bestellbar ist der Dakar ab sofort, die Auslieferungen beginnen im März 2023. Wer einen will, sollte mindestens 268.700 Franken auf der hohen Kante haben; das ist GT3 RS-Niveau. In der Schweiz bekommen Kundinnen und Kunden eine verlängerte Garantie von vier Jahren, vier Jahre Assistance und eine Währungsausgleichsprämie. Schnell sein muss man auch, denn der 911 Dakar ist auf 2500 Exemplare limitiert. Wie viele davon in die Schweiz kommen, ist nicht bekannt.

Fazit

Es ist verrückt, wie Porsche die 911-Spanne vom Hardcore-GT3 RS bis zu Offroad-Gerät Dakar spreizen kann. Brauchen tut ihn natürlich niemand, der Habenwollen-Effekt ist aber vielleicht gerade deshalb besonders gross. Auch bei uns. Wir sind entzückt, dass Porsche ein solch geniales Gerät raushaut!

Text: Moritz Doka
Bilder: Porsche

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