Porsche baut Investitionen in Syn-Fuels aus
Schon im vergangenen Jahr hat Porsche mit der Projektinitiierung zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff in grossindustriellem Masstab für Aufsehen gesorgt. Nun verstärkt der Stuttgarter Hersteller sein Engagement in diesem Bereich mit einer 75-Millionen-Dollar-Investition.
Die Umwälzung der Neuwagen in Richtung E-Mobilität sorgt für erheblich verbesserte CO2-Bilanzen bei den Herstellern. Doch was tun mit der Bestandsflotte? Mit Blick auf Nachhaltigkeit macht es auch Sinn ein Auto möglichst lange zu betreiben – idealerweise, wenn der Kraftstoff ebenfalls aus einer Kohlendioxid-reduzierenden Kreislaufwirtschaft kommt. Diesen Ansatz verfolgt Porsche seit einiger Zeit.
Neue Produktionsanlage für den Weiterbetrieb der Bestandsflotte
Der Stuttgarter Sportwagenhersteller verfügt laut eigener Aussage über eine sehr langlebige Flotte. Gut 75 Prozent aller je gebauten Porsche sind noch in fahrfähigem Zustand – dies gilt es zu bewahren. Weshalb die Schwaben führend sind in Sachen Finanzierung von sogenannten E-Fuels.
Per Elektrolyse wird aus Wasser Wasserstoff gewonnen, der zusammen mit aus der Luft gefiltertem CO2 zu langkettigen Kohlenwasserstoffen zusammengebaut wird. Dabei kann nicht nur künstlicher Kraftstoff hergestellt werden, sondern auch künstliches Methanol – was etwa für die chemische Industrie von hoher Bedeutung ist. Neben der Automobilindustrie und dem Verkehrssektor wie Luft- und Schiffart kann also auch die chemische und verarbeitende Industrie von den E-Fuels profitieren.
Nicht nur Auto- auch Kraftstoffproduzent
Die aktuelle Investmentrunde von Porsche beziffert sich auf 75 Millionen US-Dollar. Damit erwerben die Stuttgarter eine Minderheitsbeteiligung an HIF Global LLC, einer Holding, die für die Projektentwicklung internationeler e-Fuel-Produktoinsanlagen verantwortlich ist. Eine Pilotanlage in Chile soll bereits in ein paar Monaten in den Regelbetrieb gehen – und das nicht nur im Forschungsumfang, sondern im industriellen Massstab. Einige Porsche Motorsport-Serien werden bereits mit E-Fuels aus eigener Produktion betrieben und auch eine Erstbetankung ausgelieferter Neuwagen und das Betreiben der eigenen Flotte in den Porsche Experience Centern scheint in Reichweite.
Text: ai Online Redaktion/DF/FM
Bilder: Porsche