Guinness World Records

Quer zum Weltrekord

Der Porsche Taycan ist neuer Halter des Guinness World Records für den längsten Drift mit einem Elektrofahrzeug. Schauplatz des Weltrekordes war das Porsche Experience Center Hockenheimring. Auf der gut 200 Meter langen Kreisbahn drehte Porsche-Instrukteur Dennis Retera die 210 Runden.

Veröffentlicht am 24.11.2020

Innerhalb von 55 Minuten legte Retera die 42.171 Kilometer zurück. Die Marathon-Distanz sicherte ihm so den Weltrekord für den längsten kontinuierlichen Drift in einem Elektroauto. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 46 km/h. Der Rekord wurde mit der hinterradgetriebenen Variante erzielt, die bisher nur in China angeboten wird. Im Video erhalten Sie einen Einblick zum Tag.

„Wenn die Fahrstabilitätsprogramme abgeschaltet sind, fällt ein Powerslide mit dem Elektro-Porsche ausgesprochen leicht, insbesondere natürlich mit dieser, ausschließlich über die Hinterräder angetriebenen Modellvariante“, sagt Dennis Retera. „Genügend Leistung ist jederzeit vorhanden. Der tiefe Schwerpunkt und der lange Radstand sorgen für Stabilität. Die präzise Auslegung von Fahrwerk und Lenkung erlaubt auch in der Seitwärtsbewegung jederzeit eine souveräne Kontrolle.“ Der gebürtige Niederländer ist Chef-Instrukteur im Porsche Experience Center Hockenheimring, war früher im Kart- und Formelsport aktiv und fährt Langstreckenrennen. „Trotzdem war es auch für mich sehr anstrengend, 210 Runden lang die Konzentration hochzuhalten, zumal der bewässerte Asphalt des Driftkreises nicht überall den gleichen Grip aufweist. Ich habe mich darauf konzentriert, den Drift mit der Lenkung zu kontrollieren – das ist effizienter als mit dem Fahrpedal und mindert die Gefahr eines Drehers.“

Die Fahrt fand unter Aufsicht von Guinness World Records auf der bewässerten Fahrdynamik-Fläche des PEC statt. Als offizielle Rekordrichterin der Guinness World Records-Organisation war Joanne Brent vor Ort. Brent überwacht seit über fünf Jahren Rekordversuche aller Art für Guinness World Records: „Wir hatten schon einige Driftrekorde, aber mit einem Elektro-Sportwagen ist das auch für uns etwas ganz Besonderes. Hier hat Porsche echte Pionierarbeit geleistet.“ Die Guinness-Expertin hat den Rekord mit einer ganzen Reihe technischer Hilfsmittel und weiteren unabhängigen Experten akribisch dokumentiert: Vor dem Versuch berechnete ein örtlicher Landvermesser die im Durchmesser 80 Meter grosse Fahrdynamik-Fläche des Porsche Experience Centers millimetergenau. GPS- und Gierratensensoren im Fahrzeug dienten ebenso zur Dokumentation wie eine auf dem Dach des Streckenhäuschens installierte Kamera, mit der die Rekordfahrt gefilmt wurde.

Als weitere unabhängige Expertin war Denise Ritzmann zugegen. Die Ingenieurin bestätigte vor dem Rekordversuch im Auftrag der Prüforganisation Dekra den serienmässigen und strassentauglichen Zustand des Vorserienexemplars vom Typ Taycan mit Hinterradantrieb. Ritzmann kennt sich beim Driften bestens aus: Sie ist Europameisterin der Jahre 2018 und 2019 in dieser Motorsport-Disziplin und war beim Rekordversuch mit dem Taycan auch für die Haltungsnoten zuständig: „Man sieht mit einem Blick, ob die Vorderräder in eine andere Richtung zeigen als der Verlauf der Kurve. Solange das der Fall ist, fährt das Auto im Drift.“ Gemeinsam mit Joanne Brent zählte sie die Runden des Rekordversuches.

Der Porsche Taycan ist bereits Rekordhalter in etlichen anderen Disziplinen: Ob strapaziöser 24h-Dauerlauf über 3.425 Kilometer auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke in Nardò, Klassenbestzeit von 7:42 Minuten auf der Nürburgring-Nordschleife oder 26-maliger Sprint aus dem Stand auf 200 km/h auf dem Flugplatz in Lahr – die Rekordstatistik des ersten vollelektrischen Sportwagens von Porsche gibt einiges her.

Medien: Porsche
Text: Dario Fontana

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