Test & Technik

Range Rover - Sanfter Riese

Die fünfte Range-Rover- Generation will mit Perfektion glänzen. Luxus, Performance und natürlich die Offroadtauglichkeit sollen dabei nicht auf der Strecke bleiben. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Veröffentlicht am 09.02.2023

Glatt gebügelt empfängt uns der Range Rover in der Redaktionsgarage. Ob seiner enormen Aussenmasse nimmt der Koloss fast zwei Parkplätze ein. Neben ihm wirken die anderen  Testprobanden fast wie Matchboxautos. Zwei Microlinos (s. ai 12/22) hätten jedenfalls bequem Platz in dem Riesen. Und für den Preis unseres Testkandidaten, der nochmals mit Optionen im Wert von rund 40 000 Franken aufgewertet war, bekommt man locker sieben Dacia Duster. Stehst du vor dem Giganten, strahlt er eine unheimliche Präsenz aus.

Wie ein Kleiderschrank baut er sich vor dir auf. Ein Wunder, dass er nicht auch dessen Cw-Wert übernimmt. Denkste. Mit 0,31 ist er sogar noch besser als direkte Konkurrenten wie BMW X7 (0,34), Bentley Bentayga (0,34) oder Mercedes GLS (0,32). Vorzüge, die seinem rundlichen und doch recht cleanen Outfit zuzuschreiben sind. Ohne irgendwelche Kanten und Sicken, die seine Flanken zieren, und mit den versenkbaren Türgriffen verzichtet er auf irgendwelche Effekthaschereien. Vielmehr ist es das elegante Understatement, das ihn auszeichnet.

Versenkbare Türgriffe helfen der Aerodynamik.

 

Auf hohem Niveau

Man steigt auf zu ihm, um sich danach von den x-fach verstellbaren Sesseln in Empfang nehmen zu lassen. Und die sind wirklich bequem. Manch einer wünschte sich solch eine Qualität als  Fernsehsessel daheim. Von jetzt an ist man aufgrund der hohen Sitzposition auf Augenhöhe mit den Multivan- und Transitfahrern. Vom einstigen Duell der Knöpfe, die beim Vorgänger noch in massiger Anzahl über das gesamte Cockpit verstreut waren, haben sich die Briten verabschiedet. Bequemer oder übersichtlicher wird es dadurch aber nicht – der Digitalisierung sei Dank.

Mit Wischen und Tippen muss man sich seinen Weg durch die Menüs des 13,1-Zoll-Touchscreens gemäss Columbussystem – jeder Menüpunkt ist eine neue Entdeckung – bahnen. Das lenkt einen gerade während der Fahrt mächtig ab. Gottlob hat man zumindest den Klima- und Lüftungselementen ihren Platz offensichtlich zugewiesen. Dagegen wirkt der 13,7-Zoll-Monitor, der die Rundinstrumente beinhaltet, etwas zu schlicht.

(…)

Den gesamten Test können Sie in der Januarausgabe der auto-illustrierte als E-Paper nachlesen.

Fazit

Die fünfte Range-Rover- Generation bietet viel, aber für viel Geld. Und wären da nicht die teuren Dieselpreise, könnte man sich mit dem Sechszylinder durchaus anfreunden. Er ist nicht nur sparsam, sondern macht auch kurzen Prozess mit dem 2,8-Tonner. Das kann man von der Menüführung nicht gerade behaupten, da sie sehr umständlich und verschachtelt ist.

 

Technische Daten

Basispreis: Range Rover HSE D350
146 800 Franken

Motor und Antrieb:
R6-Diesel-Mild-HEV, 2997 cm3, Bohrung x Hub: 83,0 x 92,3 mm, 257 kW/350 PS bei 4000/min, 700 Nm bei 1500–3000/min, 48-Volt-Riemen-Starter-Generator, 7-Gang-Automatikgetriebe,  Allradantrieb.

Fahrleistungen:
Leistungsgewicht: 8,26 kg/PS, Spitze: 234 km/h (Werk).

Fahrwerk:
Vorn Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkern, geteilte untere Lenker, virtuelle Schwenkachse, hinten Mehrlenkerhinterachse, vier Scheibenbremsen, vorn und hinten belüftet, elektromechanische Zahnstangenlenkung, Böschungswinkel v./h.: 26,1/24,5 Grad, Rampenwinkel: 21,4 Grad, Wattiefe: 900 mm, Bodenfreiheit: 219 mm, Bereifung v./h.: 285/40 R23, Wendekreis: 11,54 m.

Masse und Gewichte:
Leergewicht: 2429 kg (Werk), 2890 kg (Testwagen), Zuladung: 809 kg, Anhängelast gebr./ungebr.: 3500/750 kg, Kofferraum: 212–1841 l, Tank: 80 l. 

Text: Jörg Petersen

Bilder Markus Kunz

 

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