Red Bull Hypercar

RB17 – Adrian Newey verleiht Flügel

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Red Bull selbst ein Hypercar rausbringt. Wie es sich für die Marke gehört, ist der RB17 noch extremer als die Konkurrenz. Designt hat die 1200 PS-Flunder, die unter 1’000 Kilogramm wiegen soll, Adrian Newey – die graue Eminenz hinter den Erfolgen des Red Bull Racing-Teams.

Veröffentlicht am 18.07.2024

Schon der Aston Martin Valkyrie war ein Meisterwerk. Geschaffen von Adrian Newey. Der 66-jährige Brite gilt als der Michelangelo des Performance-Designs. Seit Beginn der 1990er Jahre gewannen die von ihm designten Formel-1 Autos 13 Fahrer- und 12 Konstrukteurs-Weltmeistertitel sowie acht bzw. sieben Vizetitel. Insgesamt war er an über zweihundert Grand-Prix-Titel beteiligt. 

Weit über das hinaus, was bisher verfügbar war 

Nun hat der Maestro für Red Bull ein Hypercar entwickelt, das noch atemberaubender ist als die Konkurrenten von Pagani, Bugatti oder Koenigsegg. Zusätzlich zu seiner Rolle als technischer Leiter von Red Bull Racing ist Newey nämlich auch ein talentierter Renningenieur, Designer und Aerodynamiker – was ihm die nötigen Fähigkeiten verleiht, das ehrgeizige Hypercar-Projekt von Red Bull zum Leben zu erwecken. Und das wird gewaltig sein. Newey versprach bei der Präsentation am Goodwood Speed Festival: "Der RB17 vereint alles, was wir über die Entwicklung von Formel-1-Autos wissen. Angetrieben von unserer Leidenschaft für Leistung auf höchstem Niveau, verschiebt der RB17 die Grenzen des Designs und der Technik weit über das hinaus, was bisher für Enthusiasten und Sammler verfügbar war." Wenn das mal keine Ansage ist!

Red Bull Advanced Technologies

Zum ersten Mal bringt Red Bull Advanced Technologies ihre Erfahrung im Bau von Rennwagen in die Entwicklung eines Hypercars mit ein. So wird der RB17 auf dem 290 Hektar grossen Campus von Red Bull Advanced Technologies in Milton Keynes entwickelt und gebaut. 

Atemberaubende Performance-Werte

Der RB17 besteht aus einem zweisitzigen Kohlefaser-Monocoque-Chassis, das den in der Mitte des Fahrzeugs montierten Antriebsstrang als Schwerpunkt nutzt. Das Fahrzeug wiegt unter 1000 Kilogramm, wovon der 4,5-Liter-Hybrid-V10-Saugmotor mit Elektromotorunterstützung den Hauptteil ausmacht. Der Motor ist an ein sequentielles Sechsgang-Kohlefaser Getriebe gekoppelt, das die Kraft auf die Hinterräder des Hypercars überträgt. Der 4,5-Liter-V10-Motor dreht mit bis zu 15’000 Umdrehungen pro Minute und leistet satte 1’200 PS, wodurch das unter tausend Kilo schwere Fahrzeug eine Höchstgeschwindigkeit von knapp 350 km/h erreicht. Zwar hat Red Bull noch nicht verraten, wie schnell der Wagen von 0 auf 100 km/h ist, aber es dürfte irgendwo zwischen 2 und 3 Sekunden liegen.

Nix für die Strasse 

Aufgrund seiner extremen Leistungsfähigkeit hat der RB17 keine Strassenzulassung – er darf nur auf geschlossenen Rennstrecken eingesetzt werden. Dafür sind im Preis inbegriffen der Zugang zu verschiedenen Rennsimulatoren und Trainings auf der Rennstrecke sowie eine Reihe spezieller Rennstrecken-Events. So wird es den RB17-Besitzern ermöglicht, ihr neues Fahrzeug auf einer Vielzahl von legendären Strecken in vollen Zügen zu geniessen.

Optionen auf alles

Wie im Hypercar-Business üblich, erhalten auch die Käufer des neuen RB17 bei der Bestellung eine breite Palette an Optionen. Dazu gehören die Lackierung des Fahrzeugs, die Polsterung und verschiedene Materialien für den Innenraum sowie eine Vielzahl kleinerer Details. Jeder RB17 ist so individuell wie der Fahrer. Der Preis soll bei rund sechs Millionen Euro beginnen. Gebaut werden nur 50 Exemplare. Wer jetzt grad einen bestellen will, muss enttäuscht werden. Die komplette Serie ist bereits ausverkauft. 

Text: Jürg Zentner 

Bilder: Red Bull Advanced Technologies / Red Bull Racing

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