So kommen Sie sicher durch den Winter

Vor der Fahrt: Planen Sie mehr Zeit ein!

Stress ist kein guter Fahrlehrer. Wer unter Zeitdruck steckt, ist risikoreicher unterwegs. Besonders im Winter ist das gefährlich. Das fängt schon vor der Fahrt an. Nehmen Sie sich die Zeit, das Auto vollständig von Schnee und Eis zu befreien. Und informieren Sie sich vor der Fahrt über den Strassenzustand.

Freie Scheiben – freie Fahrt!

Schon klar: Niemand hat Lust, an einem bitterkalten Wintermorgen draussen zu stehen und Eis zu kratzen. Aber das muss sein, wenn man sein Auto draussen stehen hat. Gucklochfahrten sind äusserst gefährlich und eine unmittelbare Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Dementsprechend hoch sind die Bussen für Zuwiderhandlungen, was im schlimmsten Fall sogar zum Führerausweisentzug führen kann. 

Motor aus, Standheizung an 

Sieht man immer wieder im Winter: Das Auto wird bei laufendem Motor vom Schnee und Eis befreit – wohl in der Meinung, so den Innenraum zu heizen. Das funktioniert nicht, weil der kalte Motor noch keine Abwärme liefert. Nur eine Standheizung wärmt den Innenraum auf. Den Motor unnötig laufen zu lassen, wird übrigens mit einer Busse geahndet.

Heisses Wasser auf kalte Scheiben? 

Schlaumeier, die es sich einfach machen wollen, indem sie einfach heisses Wasser über die vereiste Scheibe schütten, sollten sich bewusst sein, dass die Autoscheiben wegen des schockartigen Temperaturwechsels bersten können. Mit einer zersprungenen Scheibe gilt das Auto nicht mehr als verkehrssicher und darf nicht mehr gefahren werden. 

Vorsicht Lawinengefahr 

Autodachlawinen können nachfolgende Autofahrer ernsthaft gefährden. Im besten Fall sorgt der stiebende Schnee bei den anderen Verkehrsteilnehmern für Sichtbehinderung, im schlechtesten Fall fliegen während der Fahrt Eisplatten wie tödliche Frisbees vom Dach. Deshalb muss vor der Fahrt der Schnee von der Motorhaube über das Dach bis zur Heckklappe oder zum Kofferraum entfernt werden. Sogenannte «Iglu-Fahrten» bestraft die Polizei ebenfalls mit hohen Bussen – bis zum Führerausweisentzug.

Skischuhe vom Gas 

Nichts ist unmöglich. Das ist nicht nur ein alter Toyota-Werbeslogan, sondern das Fazit vieler Verkehrspolizisten. So gibt es im Winter immer wieder lustige Zeitgenossen, die glauben, dass man auch mit Ski- oder Snowboardschuhen Auto fahren kann. Es droht zwar keine unmittelbare Busse, aber bei einem allfälligen Unfall sieht das anders aus. Im Schadensfall droht sogar der Führerausweisentzug. Darum: Nach dem Skifahren die Schuhe wechseln. 

Winterjacken aus!

Natürlich braucht man im Winter eine fette Winterjacke. Was draussen sinnvoll ist, ist beim Fahren gefährlich. Die Dicke der Winterjacke verzögert die Straffung des Sicherheitsgurts und mindert so die Schutzwirkung bei einem Unfall. Darum: Winterjacke vor dem Fahren ausziehen. Nur so kann man sicher sein, dass bei einem Notfall die passiven Sicherheitssysteme voll funktionsfähig sind. 

Gibt es eine Schneekettenpflicht?

Wer eine längere Fahrt, insbesondere in die Berge, plant, sollte sich vor der Fahrt über den Strassenzustand und eventuelle Strassensperrungen informieren. Checken Sie auch, ob auf Ihrer Route ein Schneekettenobligatorium besteht. Dieses gilt übrigens auch für Fahrzeuge mit Allradantrieb, ausser bei der Signalisation «Ausgenommen Allradfahrzeuge». Wer bei einem Kettenobligatorium ohne Schneeketten oder nur mit Anfahrhilfen unterwegs ist, riskiert ebenfalls eine Busse.

Aufmacherbild: Christian Lienhard