Zum 90. Geburtstag

The Cars of Elvis Presley

Am 8. Januar würde Elvis Presley 90 Jahre alt. Elvis hinterliess nicht nur unzählige Hits, sondern auch eine denkwürdige Autosammlung. Der King of Rock’n’Roll soll im Laufe seines Lebens über 200 Kutschen besessen haben. Viele hat er verschenkt, ein paar auch erschossen und einige sind bis heute in Graceland zu bewundern.

Veröffentlicht am 05.01.2025

Lincoln (1941) 

Auch Elvis war vor Schwarten nicht gewappnet. Sein erstes Auto, das er sich mit seinem kleinen Lohn als Lastwagenfahrer zusammen sparte, war ein 1941er Lincoln. Er war günstig, aber auch zuverlässig unzuverlässig. Angeblich soll Elvis das Auto mehr geschoben als gefahren haben. Zum Glück kam schon bald eine Lohnerhöhung in Form seiner ersten Single “Hound Dog” im Jahr 1956. 

Cadillac Fleetwood 60 (1954)

Der pinke Cadillac Fleetwood Sixty Special ist das wohl berühmteste Auto in der Sammlung von Elvis Presley. Er gilt als Stilikone für die damalige Zeit und wurde in der Popkultur grad mehrmals besungen. Mit dem riesigen Schiff cruisten Elvis und seine Band The Blue Moon Boys durch die Südstaaten. Allerdings nicht lange. Schon drei Monate nach dem Kauf fingen die Bremsen Feuer, das Auto verbrannte auf der Strasse. Elvis war so hässig, dass er zurück zum Cadillac-Händler ging und einen brandneuen Fleetwood 60 bestellte. Den ursprünglich blauen Cadillac liess er in „Elvis Rose“-Pink umlackieren und schenkte ihn seiner Mutter Gladys, obwohl sie gar nicht Auto fahren konnte.  

Cadillac Eldorado (1956) 

Nachdem Elvis mit „Heartbreak Hotel“ seinen ersten Nr. 1-Hit in den Billboard-Charts hatte, wollte er einen weissen Cadillac Eldorado kaufen. Der Verkäufer wollte den Halbstarken mit der Tolle und den Koteletten aber nicht bedienen. Draussen sah Elvis einen Schwarzen, der Autos wusch. Er bat ihn, reinzugehen und den Geschäftsführer zu holen. Elvis stellte sich vor und sagte ihm, dass er das Auto auf der Stelle kaufen wolle. Allerdings wünschte er, dass die Provision vollumfänglich an den Autoreiniger ging, der ihn wie einen Gentleman behandelt habe. 

BMW 507 (1957)

1958 wurde die Karriere von Elvis Presley jäh gestoppt – er wurde in die US-Armee eingezogen und nach Deutschland versetzt. Damit löste die nervös gewordene US-Regierung zwei Probleme: Dem Hype um Elvis ein Ende zu bereiten und zweitens der Jugend zu zeigen, dass auch Ruhm nicht davor schützt, in die US-Army eingezogen zu werden. In Deutschland fuhr Elvis Presley einen BMW 507, mit dem er auch die damals, ähem, 14-jährige Priscilla Ann Beaulieu zum ersten Date abholte. Elvis bat BMW, den Motor des 507 auszutauschen und durch einen leichten V8 zu ersetzen. Ausserdem liess er den Roadster von Weiss auf Rot umlackieren (angeblich, weil verliebte europäische Fans auf dem Auto immer wieder Lippenstiftküsse auf der Karosserie hinterliessen). Elvis Presley nahm den BMW nach seinem Militärdienst in die Staaten mit. 

Lincoln Continental Mark 5 (1960)

Elvis brauchte auch in Deutschland mehr als ein Auto. Bei offiziellen Terminen liess er sich in einem Lincoln Continental Mark 5 chauffieren. Von der Limousine mit V8-Motor wurden nur 83 Stück gebaut. 

Cadillac Fleetwood Series 75 Limousine (1960) 

1960 kaufte Elvis eine Cadillac-Limousine für anstehende Tourneen. Es wurde weiss umlackiert und mit luxuriösen goldenen Akzenten versehen. Innen war das Auto mit einer Pelzausstattung, einem Fernseher und einer Soundanlage ausgestattet. Mit diesem Auto tourte die Band mehrere Jahre lang.

Ford Thunderbird (1962)

Zum Ford Thunderbird musste Elvis regelrecht überredet werden. Der örtliche Autoverkäufer Ernie Barrasso kannte Elvis noch aus der Kindheit. Als der erste Ford Thunderbird auf Barrassos Autohof ankam, überzeugte er Elvis, dass dies das richtige Auto für ihn war – doch erst die Speichenräder des T-Birds sollen den Deal besiegelt haben.  

Rolls-Royce Phantom 5 (1963)

Rolls-Royce war schon immer das Auto der Könige – also genau recht für den King of Rock’n’Roll. Auch dieses Auto liess Elvis individualisieren. Zunächst wollte er ein Telefon, ein Blaupunkt-Radio, Firestone-Weisswandreifen, elektrische Fensterheber, eine Klimaanlage und ein Mikrofon. Der Phantom hatte einen Alkoholschrank und eine Armlehne, die einen Schreibblock, einen Spiegel und eine Kleiderbürste enthielt. Fünf Jahre nach dem Kauf versteigerte Elvis den Rolls-Royce und spendete den Erlös für wohltätige Zwecke. 

Mercedes-Benz 600 (1970)

Elizabeth Taylor, Coco Chanel, Gunter Sachs, Hugh Hefner, Udo Jürgens, Elizabeth Taylor, John Lennon, Herbert von Karajan, Elvis Presley: Die Liste von berühmten Mercedes-Benz 600 Besitzerinnen ist lang. Elvis grosser Benz hatte Luftfederung, einen 6,3-Liter-V8-Motor, Servolenkung, Klimaanlage, kleine Vorhänge – das volle Programm. Elvis hatte übrigens zwei davon: einen für seine Auftritte in Vegas und einen in Graceland. 

DeTomaso Pantera (1971)

Elvis liebte Autos. Und Elvis erschoss Autos. Sein gelber DeTomaso Pantera ist berühmt dafür, dass Elvis mehrmals auf das Auto geschossen hat, nachdem er einmal zu oft eine Panne hatte. Der DeTomaso Pantera sah zwar atemberaubend aus, war aber ebenso berüchtigt für seine Unzuverlässigkeit und technischen Probleme. Den DeTomaso von Elvis gibt es immer noch – inklusive Einschusslöcher.

Stutz Blackhawk III (1973)

Stutz Motor Car Company war eine glanzvolle US-Marke der frühen Automobil-Jahre, die aber Konkurs ging. 1968 wurde der Name wiederbelebt, 1971 kam die Blackhawk Series 1 heraus. Es war damals das teuerste Auto der Welt. Elvis besass gleich fünf Blackhawks. Sein Lieblingsauto war der Series III wegen seiner Innenausstattung aus rotem Leder und den vergoldeten Verzierungen. Es war auch das letzte Auto in dem Elvis lebend gesehen wurde. Er wurde fotografiert, wie er in den frühen Morgenstunden des 16. August 1977 von einem Zahnarztbesuch nach Graceland zurückkam. 

Ferrari Dino 308 GT4 (1975)

Der King kaufte den gebrauchten Ferrari Dino 308 im Jahr 1976 in Los Angeles. Angeblich sei der King aber bereits zu beleibt gewesen, um den Sportwagen zu fahren. Der 308 GT4 war der erste Serien-Ferrari mit V8-Mittelmotor und hatte noch die Original-Karosserie von Bertone. Der Sportwagen ist im Automuseum Graceland ausgestellt.

Cadillac Seville (1977)

Elvis kaufte als letztes Auto einen Cadillac Seville mit grauer Innenausstattung. Elvis war sehr angetan von diesem Auto und liess ein CB-Funkgerät einbauen, damit er seinen Mitarbeitern in Graceland mitteilen konnte, wann er auf dem Heimweg war und der Koch seine Lieblingsmahlzeit zubereiten konnte: Erdnussbutter-Bananen-Speck-Sandwich.

Text: Jürg Zentner 

Bilder: Div.  

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