World of Volvo: Erlebniswelt eröffnet
Die neue Volvo-Erlebniswelt in Göteborg ist sowohl ein architektonisches Highlight, als auch die neue Heimat der Volvo Ausstellung. Das alte Volvo Museum schloss im Dezember seine Tore.
Anders als es der Name «World of Volvo» suggeriert, sind in der Erlebniswelt auf den ersten Blick keine Autos, Lkws, Baumaschinen oder Boote zu sehen. Es ist vor allem Natur, die ins Auge sticht. Schnell wird klar – World of Volvo ist kein Automuseum, sondern vielmehr eine Erlebniswelt, in der es um die Mobilität der Zukunft geht. Und diese ist «Omtanke», das Motto von World of Volvo, was man am ehesten mit “Rücksichtsvoller Umgang miteinander und mit der Natur” übersetzen könnte.
Erbaut auf dem ehemaligen Saab Getriebewerk
Auf einer 22’000 Quadratmeter grossen Industriebrache, wo einst die legendären Getriebe von Saab montiert wurden, baute Volvo in den letzten Jahren die neue Erlebniswelt – gleich beim Vergnügungspark Liseberg. Entworfen wurde das rund drei Fussballfeld grosse Gebäude vom dänischen Architekturbüro Henning Larsen, das für seine Kultur- und Grossbauten international bekannt ist. Für das Gebäudedesign liessen sich die Architekten von der skandinavischen Landschaft inspirieren. So wird das runde Gebäude getragen von einer Holzkonstruktion, die wie drei Baumstämme auf einer Klippe wachsen. Durch die hohe Glasfront scheint die Grenze zur Aussenwelt zu verschwinden.
In der Volvo Museumsgarage warten 270 Oldtimer
Im Vergleich zum alten Volvo Museum zeigt die neue Volvo Ausstellung nur wenige, dafür ausgewählte Modelle, stets abwechselnd. Rund 270 warten in der Garage, um gezeigt zu werden. Es handelt sich um Meilensteine der Firmengeschichte, wie zum Beispiel der erste Volvo ÖV4, der wegen eines Fehlers des Getriebes erstmal rückwärts das Montageband verliess.
Neben historischen Modellen sind auch spannende Konzeptfahrzeuge zu entdecken, wie der «Elbil», der erste vollelektrische Volvo aus dem Jahr 1976. Oder das «YCC Your Concept Car» aus dem Jahr 2004, das von Frauen für Frauen entwickelt wurde.
Volvo Sicherheit im Laufe der Zeit
Im Zentrum der Geschichte von Volvo stand stets die Sicherheit. So ist in der aktuellen Ausstellung auch das Konzeptfahrzeug «VESC» zu sehen: Der Volvo Experimental Safety Car hatte bereits 1972 eine Rückfahrkamera mit Röhrenmonitor und einen gewaltigen, elastischen Kunststoff-Stossfänger, der Rempler mit kleinen Geschwindigkeiten abfedern konnte. Es geht aber auch um Kindersitze, die Erfindung der Dreipunkt-Sicherheitsgurten, Seiten-Airbags sowie die Pionierrolle von Volvo bei Unfallforschung und Crashtests.
Interaktionen nicht nur für Kinder
In der Ausstellung gibt es ausserdem viele interaktive Aktivitäten wie Bälle-Buddeln mit einem Volvo Bagger, animierte Reaktionstests und noch vieles mehr. Was genau einem erwartet, ist jedesmal anders. Denn die Ausstellung in der World of Volvo wechselt ständig, so dass jeder Museumsbesuch einzigartig sein wird.
Gelebtes Jedermannsrecht
Dank des Allemansrätten (Jedermannsrecht) kann übrigens der grösste Teil der World of Volvo gratis begangen werden, ohne dass man dafür Eintritt bezahlen muss. Beim Allemansrätten handelt es sich um das schwedische Recht, sich auf jedem Grundstück frei bewegen zu dürfen. World of Volvo versteht sich deshalb mehr als Begegnungsort, ein Veranstaltungsort für Konzerte, Diskussionen, Kongresse und mit einem Restaurant, das unter der Leitung des Michelin-Sterne Kochs Stefan Karlsson steht.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Volvo Cars, World of Volvo