Power Limo

BMW M5 – Obelix aus Bayern

Knapp 2,5 Tonnen bringt der neue BMW M5 auf die Waage. Das ist ganz schön übergewichtig. Zum Glück ist er als Kind in den Zaubertrank gefallen, was ihn schon immer zum Stärksten der Familie machte. Jetzt hat er nochmals einen Schluck aus der Kraftpulle erhalten. Ob ihm das gut bekommt?

Veröffentlicht am 04.07.2024

Der neue BMW M5 ist fett. In mehrfacher Hinsicht richtig fett! Fett im Sinne von cool; fett, weil er 100 PS mehr hat als der alte BMW M5. Fett wegen der breiten Statur und des Übergewichts von knapp 2,5 Tonnen. War der BMW einst ein Sportler im Anzug, gleicht er heute eher einem Bodybuilder mit zum Zerplatzen gespanntem Muscle-Shirt.

Optisch hat der BMW M5 beim Facelift alle Hemmungen fallen lassen. Vorbei die Zeiten, in denen der BMW M5 eine diskrete Limousine sein wollte, ein Wolf im Schafspelz. Es ist, als zeige er nun sein wahres Ich – und das ist kein nettes. Dazu passend die neue Hau-ab-Frontpartie und der Leck-mich-am-Arsch-Diffusor am Heck.

Gesamtleistung von 727 PS

BMW hält am 4,4-Liter-V8-Biturbomotor fest. Zu den thermischen Pferden gesellen sich nun einige elektrische, was eine Gesamtleistung von 727 PS ergibt. Der BMW M5 übertrifft damit seinen Vorgänger um fast 100 PS, aber auch um rund 450 Kilogramm. Zwei-Tonnen-vierhundert-fünfunddreissig-Kilo (!) bringt der Neue auf die Waage. Das ist mehr als ein Tesla Model X oder so viel wie zwei Mazda MX-5.

Noch nie war ein BMW M5 übergewichtiger. Schlimmer noch: der angekündigte M5 Touring wird die 2,5-Tonnen-Marke locker übertreffen. Hauptschuld ist das neu implantierte Plug-in-Hybrid-System. Wer jetzt annimmt, dass der neue BMW M5 dank der Zusatzpower auch schneller ist als der Alte, den müssen wir enttäuschen. Der alte BMW M5 war von Null-auf-100-km/h zwei Zehntelsekunden schneller. 

70 Kilometer rein elektrisch 

Wer sich jetzt fragt: Warum macht BMW sowas? Wir können nur rätseln: Vielleicht, weil man beim Autoquartett nicht gegen schnöde AMG- oder RS-Modelle abschmieren will. Oder wohl eher, weil ohne Elektroantrieb die strengen EU-Abgas-Regularien nur mit Leistungsdrosselung oder Downsizing hätten eingehalten werden können. Dafür kann der neue BMW M5 jetzt rund 70 Kilometer rein elektrisch fahren. Ja, mei.

Hinterachslenkung 

Der neue M5 hat mehr Verstärkungen und Verstrebungen als eine mittelalterliche Burg und erstmals eine Hinterachslenkung. Früher war der Heckantrieb Hinterachslenkung genug. 

Standardmässig gibt es ein adaptives M-Fahrwerk und eine Stahlbremse. Wer noch einen drauflegen will, gönnt sich eine Keramikbremse, was beim Übergewicht sicher keine schlechte Idee ist. 

Auch Mercedes und Audi werden bei ihren kommenden Modellen E 63 AMG und RS 7 vermutlich auf Plug-in-Hybridtechnik setzen. Schliesslich will niemand das Rennen um den schnellsten Familienwagen verlieren. Wir sind gespannt. 

Text: GAT 

Bilder: BMW

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