Range Rover 4.4 V8 Autobiography

Der Engadin-Express – Inside St. Moritz

Mit dem grossen Range Rover ins Engadin: Nirgendwohin passt die SUV-Ikone besser als nach St. Moritz. Besonders in der V8-Autobiography-Ausführung, die sich fährt wie ein fliegender Teppich auf Speed. Mit der Top-Version zu den Top-Spots in Top of the World – besser geht nicht.

Veröffentlicht am 31.03.2025

“Gesehen habe ich viele Landschaften, doch wohl die schönste, am stärksten auf mich wirkende ist das obere Engadin”, schrieb einst Hermann Hesse. Der Schriftsteller sass dabei noch nicht mal in einem Range Rover. Hier funkelt das Oberengadin noch magischer: Reduziert auf zwei Displays gibt es für den Fahrer keine Ablenkung mehr von der wunderschönen Aussicht auf die Berge und die Seen.

Es begann 1970 

Im Engadin ist der Range Rover zuhause, hier gehört er hin. Als der Range Rover 1970 auf den Markt kam, wollten hier oben alle einen haben. Denn während im Winter alle Mercedes, Jaguars und Rolls-Royce in Ketten gelegt werden mussten, fuhr der Range Rover dank permanentem Allradantrieb nonchalant an ihnen vorbei.

Wie am White Turf 

Um sicher vom Unterland ins Engadin zu reisen, braucht es heute keinen Range Rover mehr. Aber wenn, dann der aktuelle Range Rover 4.4 V8 Autobiography. Noch nie hat sich ein Range Rover so leichtfüssig angefühlt, nie zuvor hatte er einen kleineren Wendekreis (10,95 m), eine bessere Beschleunigung, Traktion, Fahrverhalten und Geländegängigkeit. Trotz der knapp drei Tonnen Lebendgewicht hat man das Gefühl, in einem leichten Kompaktwagen unterwegs zu sein. Die engen Kurven des Julierpass nimmt er dank Allradlenkung kaltblütig wie ein Hatchback – ohne einzuknicken. Gibt man dem Grossen auf den Geraden die Sporen, springen die 530 Pferde nach vorne, als wären sie am White Turf. Angetrieben wird der grosse Range Rover von einem 4.4 Liter V8-Motor, der auch in der BMW 7er-Reihe verbaut ist und den Brocken in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h befördert. Schaltet man vom Sport- in den Komfortmodus, könnte man das Fahrgefühl am ehesten mit überirdischem Schweben beschreiben. Dafür sorgt das geniale Fahrwerk, das jede Unebenheit platt walzt wie ein Panzer.

Champagner als Inspirationsquelle 

Hermann Hesse war bei weitem nicht der einzige Künstler, der sich ins Oberengadin verliebte. Was hat St. Moritz, dass es zur Inspirationsquelle unzähliger Künstlerinnen und Künstler wurde? “Champagner”, lacht Alexander Albrecht. Der Schauspieler ist in St. Moritz aufgewachsen und lebt das ganze Jahr hier. Niemand kennt St. Moritz besser als der 39-Jährige, der hier mit seinem Partner Alexander Moitzi die Alpine Theater Company gegründet hat. Ihr Ziel ist es, in St. Moritz eine feste kulturelle Bühne zu etablieren. “Obwohl St. Moritz eine einzige, grosse Theaterbühne ist, ein gigantischer Zirkus vor traumhafter Kulisse”, lacht Albrecht. “Aber was fehlt, ist ein fixes Theater.” Alexander Albrecht nimmt uns mit auf eine Tour zu den Bühnen der Selbstinszenierung – den Hotspots in St. Moritz.

Hotel Waldhaus Sils  

Zuerst geht es allerdings nach Sils. “Einer meiner liebsten Spaziergänge mit meinem Hund Junior Kautzkewitz van Wiesel führt von St. Moritz nach Sils auf die Nietzsche Insel.” Zwischen 1851 und 1888 verbrachte Friedrich Nietzsche sieben Sommer in Sils-Maria. Hier entstand ein grosser Teil seines berühmtesten Werks “Also sprach Zarathustra”. Auf der Halbinsel Chastè im Silsersee, wo der Philosoph am liebsten war, steht heute ein Gedenkstein, in dem Verse aus Zarathustra gemeisselt sind. “Danach geniesse ich eine Tasse Tee und Kuchen im Hotel Waldhaus”, weiss Alexander Albrecht. Dort lässt er sich inspirieren vom kulturellen Erbe dieses ehrwürdigen Hauses, das seit Generationen von der Familie Dietrich geführt wird. Das im Jahr 1908 erbaute Belle-Epoque-Hotel war schon immer ein Anziehungspunkt der Bohemian. Von Thomas Mann über Kurt Tucholsky, Donna Leon, Fritz Stern bis zu Stefan Zweig: Hier wurde Weltliteratur geschrieben und grosse Ideen gedacht. Die Liste der Künstler, die an diesem Ort Tee tranken und Kuchen assen, kann beliebig ergänzt werden mit Namen wie Marc Chagall, Luchino Visconti, Max Reinhardt, Claude Chabrol oder David Bowie. Eine Reise nach Sils ist auch eine Reise in die Vergangenheit – in eine Welt, die Kulturgeschichte schrieb.

“Schöne Plätze in St. Moritz und Umgebung gibt es viele. Zum Beispiel ein Spaziergang zum Lej da Staz ist immer empfehlenswert. Von der anderen Seeseite sieht St. Moritz aus wie eine Märchenkulisse, eine mondäne kleine Stadt wie in einem Fantasyfilm.”

Alpina-, Trutz- oder Clavadatsch-Hütte 

Die meisten Touristen zieht es an einem schönen Wintertag wie diesen auf die Corviglia. “Auf der Skipiste besuche ich immer die Alpina Hütte, wo man auf der Sonnenterrasse Party machen kann, aber auch fein und traditionell essen. Ausserdem sind Patric Rota und sein Team unglaublich sympathisch – down to earth. Gerne bin ich auch in der Trutz Hütte. Auf der Suvretta Seite ist die Clavadatsch Hütte stets ein guter Tipp”, weiss der Schauspieler. Auf die Piste darf der Range Rover zwar nicht, aber wir sind überzeugt: Er wäre schneller oben als jeder Skilift. 

Badrutt’s Palace 

Dass St. Moritz nicht ganz billig ist, dürfte sich rumgesprochen haben. Ganz besonders an einem Ort spielt Geld keine Rolle: Badrutt’s Palace Hotel. Stilgerecht holt das 1896 eröffnete, legendäre Fünf-Sterne-Haus die VIP-Gäste im neuen Range Rover ab. Noch exklusivere Gäste werden mit dem hauseigenen Rolls-Royce Phantom chauffiert, der einst Queen Elizabeth gehörte. “Die Architektur vereint mondäne Einflüsse und Engadiner Tradition. Hier spürt man die Geschichte von St. Moritz besonders gut. Die Halle und die Palace Bar sind einfach jedesmal ein Spektakel mit dem nur wenige Hotels weltweit mithalten können. Mein Tipp: Die Modeschau der Gäste geniessen! Da fühlt man sich gleich wie in einem Fellini Film. I love it.” Die Liste der Prominenten, die einst hier residierten, liest sich wie ein Who is Who der Weltgeschichte. Könige, Kaiser und Maharadschas nächtigten hier genauso wie Hollywoodgrössen von Marlene Dietrich, Alfred Hitchcock oder Charlie Chaplin, aber genauso wie Coco Chanel, Fritz von Opel oder André Citroen. Beeindruckend festgehalten hat die wildeste Zeit der Palace Bar von Mitte der 1920er Jahre bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs der ehemalige Barkeeper Gustav A. Doebeli. In seinen Memoiren hielt er all die ausufernden und grotesken Geschichten fest, die sich vor seinen Augen abspielten. Damals galt die Palace Bar als diejenige mit dem höchsten Alkoholkonsum pro Quadratmeter der Welt.

Grace La Margna

Alexander Albrechts Hoteltipp zum Ausprobieren ist jedoch ein anderes: “Das Grace La Margna ist ein neues und frisches 5 Sterne plus Hotel. Das junge Team unter der Leitung von David Frei verleiht St. Moritz metropolische City Vibes. Ich liebe es, in der Bar zu sitzen, Cocktails zu schlürfen oder an der Beef-Bar mit Freunden zu essen. Super cool.” Das Grace La Margna liegt gleich beim Bahnhof – ein weiteres Plus für alle, die nicht im Range Rover anreisen.

Samigo Fuel 7500

Ebenfalls grad beim Bahnhof eröffnete diesen Winter das Pop-Up-Restaurant “Samigo Fuel 7500”, das insbesondere bei Zürchern heimatliche Gefühle auslösen dürfte: “Das neue Samigo-Restaurant beim Bahnhof ist ‘Fun to go’. Sami Khouri ist ein wahrhaftiger Künstler, wenn es darum geht, spektakuläre Welten zu bauen. Die Bar, die übrigens aus dem Zürcher Savoy Hotel stammt, verleiht dem Pop-Up einen urbanen Underground-Charakter.” Nicht erschrecken: Das Polizeiauto gehört zur Kulisse und steht immer da. Zuvor hing es an der Decke in Samis Zürcher Pop-Up Khouris.

Wintersport mal anders

Bei der ehemaligen Olympia-Schanze lassen wir den Range Rover Winterballett tanzen. Um den dicken Brummer quer über den Schnee zu bewegen, braucht man nur das richtige Offroad-Programm. Und das lautet in diesem Fall: Sand. Eigentlich für die Wüstensöhne gemacht, erlaubt dieser Modus pures Drift-Feeling, weil die Traktion nicht sofort greift, sondern ein kontrolliertes Durchdrehen der Räder zulässt. Hier gibt es einen weiteren Geheimtipp von Alexander Albrecht: “Das Restaurant Peppinos bei der ehemaligen Sprungschanze hat für mich den besten Burger von St. Moritz. Es ist rustikal und sympathisch, die Preise sind erschwinglich. Ein super Geheimtipp!”

Hatecke und Chesa Veglia 

Zurück in St. Moritz empfiehlt Alexander das Restaurant und die Metzgerei Hatecke: “Hier gibt es sensationelles Beef Tartar und feine Suppen. Es hat unglaublich gutes Fleisch aus der Region in einem sehr coolen Ambiente. Übrigens trifft man hier nicht nur Touristen, sondern auch viele Einheimische”, weiss Albrecht. “Aber wir können auch gerne ins Chesa Veglia. Ich finde, hier gibt es die beste Pizza in Town. Und das alte Engadiner Haus mitten im Dorf hat ein Ambiente: ein Must see! Unbedingt frühzeitig reservieren und am Telefon so wichtig wie möglich klingen, um noch einen Tisch zu kriegen”, scherzt Albrecht. Dafür müssten wir allerdings zuerst einen Parkplatz finden. Gar nicht so einfach im Engadiner Dorf, noch schwieriger mit dem fahrenden Wandschrank. 

Fazit:

Auch wenn die Land Rover-Ingenieure den Range Rover leichtfüssiger gemacht haben, die riesige Kubatur des Range Rovers merkt man spätestens dann, wenn man einen oder noch besser zwei Parkplätze sucht.

“Darum fahren die Einheimischen und die Superreichen, die ihre Chalets am Suvretta haben, keinen Range Rover, sondern haben hier extra kleinere 4x4-Fahrzeuge wie Fiat Panda oder Suzuki Swift in der Garage”, weiss Alexander Albrecht. “Range Rover fahren eigentlich nur Unterländer, die hierher kommen, um zu posen.” Wie wir.

Technische Daten:

Range Rover 4.4 V8 P530 MHEV AWD Autobiography 

Motor:                                             V8 MHEV Twinturbo, 4395 cm3

Leistung, Drehmoment:                 390 kW/530 PS, 750 Nm

0-100 km/h Spitze:                        4,6 s, 250 km/h

CO2-Emissionen, Energieeffizienz:   268,9 g/km, G

Verbrauch:                                     11.9l/100 km

Leergewicht, Zuladung:                 1920 kg, 620 kg

L/B/H, Radstand:                           5052x2047x1870 mm, 2997 mm

Kofferraum:                                    1050 l - 2335 l

Testwagenpreis:                            235’880.--

 

Text: Jürg Zentner

Bilder: Christian Lienhard (lienhardbildwerke.ch)

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: