News

Entenhintern, 530 PS und Heckantrieb

Der neue M2 CS ist da – lauter, schärfer, kompromisslos. Kein Showcar, kein Marketing-Gag, sondern ein echtes Fahrerauto. Was ihn zum letzten echten M machen könnte?

Veröffentlicht am 26.05.2025

Endlich – er ist da. Nach monatelangem Rumoren, Leaks und getarnten Testfahrten auf dem Ring hat BMW das Tuch vom neuen M2 CS (G87) gezupft. Und das gleich im Doppelpack: einmal in samtigem Velvet Blue an der Villa d’Este, einmal in Brooklyn Grey an der Villa Erba. Zwei Farben, ein Statement – und das klingt klar nach: „Kompaktklasse war gestern. Hier kommt das Biest.“
 
Die Fotos zeigen, was Sache ist: Der neue CS ist kein Sticker-Tuning für Markenfans – er ist ein ernsthaft geschärftes Tracktool, das seinen Strassenzulassungsstempel fast wie ein Versehen trägt. Schon die Front gibt die Marschrichtung vor: breiter, aggressiver, luftiger. Mehr Öffnungen, mehr Aerodynamik, mehr „Geh mir aus dem Weg“. Die neu designte Niere wirkt entschlossen, wie man es von einem CS erwartet. Ob das gefällt, mag sich jeder selbst beantworten.

Entenbürzel mit Ansage

Und dann ist da noch dieses Heck. Der neue Ducktail-Spoiler sitzt wie ein Statement auf der Kofferraumklappe – nicht verspielt, sondern zielgerichtet. Designer Oliver Heilmer bringt’s auf den Punkt: keine Show, sondern echter Abtrieb. Unterstützt vom eigenständigen Carbon-Diffusor wirkt das Heck kompakt, brutal und einzigartig.

Goldene Felgen, rote Zangen, Carbon satt

Doch ganz ohne optische Reize geht es dann doch nicht. Und deshalb bringt der neue M2 CS alles mit, was man will: Gold-Bronze lackierte Schmiedefelgen, die sofort ins Auge stechen, knallrote Bremssättel und eine gute Portion Carbon, wo immer es Sinn ergibt. Dach, Spiegel, Details – hier wird nicht gekleckert, sondern gewichtet. Rennstreifen wie bei M3 CS und M4 CS? Fehlanzeige. Der Kleine kommt clean. Mattes Finish, klare Kante.
 
Ein erster Blick ins Cockpit verrät: Hier kommt ein ernsthaftes Gerät für ernsthafte Fahrer. Hier sitzt man nicht, hier lebt man. Schalensitze, tief ausgeschnitten und kompromisslos. Rote Kontrastnähte, CS-Badges, Alcantara-Vibes. Das Ganze wirkt wie ein Rennwagen, der gerade noch so eine Zulassung bekommen hat – und das ist als Kompliment gemeint.

 
Doch die wahre Musik spielt unter der Haube. Dort vermag der G87 CS stolze 395 kW/530 PS an die Hinterräder weiterzuleiten. Und ja, die gehen ausschliesslich an die Hinterachse. Kein xDrive, kein elektronischer Sicherheitsgurt – hier zählt nur der rechte Fuss. Damit liegt der CS 70 PS über dem Pre-Facelift-M2 und noch 50 über der aktuellen Version. Der S58-Twin-Turbo stammt aus dem M4 Competition, wurde aber gezielt entkoppelt: keine Allrad-Magie, nur reine Heckantriebs-Energie. Willkommen in der M-Welt der alten Schule.
 
Kleiner Downer für die Handschalt-Romantiker: Laut Medien kommt der M2 CS ausschliesslich mit Automatik. Kein Knüppel, kein Klick-Klack, kein Kupplungsbein. Dafür blitzschnelle Gangwechsel und optimale Performance – so will’s BMW. Schade? Vielleicht. Trotzdem schnell? Ganz sicher.

Anzeige

Letzter echter M2?

Der neue M2 CS ist ein Auto, das sich nicht anbiedert. Kein Lifestyle-Spielzeug, kein Prestige-Paket. Sondern eine Fahrmaschine, die mit 395 kW/530 PS, Heckantrieb und messerscharfer Optik auf alles pfeift, was soft geworden ist in der Branche. Mit seinem ikonischen Ducktail und klarem Fokus, könnte der G87 CS einer der letzten echten „M-Momente“ sein – bevor das Zeitalter der Hybridtechnik die Motoren zum Schweigen bringt. Vielleicht keine Augenweide, doch wer ihn fährt, fährt nicht einfach Auto. Der erlebt womöglich die letzte echte Analog-Erfahrung aus der M-Garage.

Anzeige

 

 

Text: GAT
Fotos: BMW

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: