News

Ein bisschen bi schadet nie

Die Zukunft der Porsche-Ikonen 718 Boxster und Cayman: elektrisch – aber nicht nur. Zuffenhausen entdeckt den Reiz des Doppelspiels zwischen Akku und Boxer.

Veröffentlicht am 23.09.2025

Eigentlich war der Plan ziemlich klar: Nach dem Macan sollten auch Boxster und Cayman ins Elektrozeitalter rollen. Kabel statt Kanonendonner, Watt statt Hubraum. Doch dann kam der Kurswechsel. Porsche bleibt sich treu – und untreu zugleich. Denn die neuen 718er werden sowohl als auch. Also Stromer wie auch Benziner.
Aber nicht für alle. Die Brot-und-Butter-Versionen müssen brav surren, während die Sahnehäubchen – RS, GTS, vielleicht ein letzter GT4 – den legendären Sechszylinder-Boxer behalten dürfen.
Man gönnt sich in Zuffenhausen also ein Hintertürchen, durch das noch ein paar Oktanwolken entweichen können. Ein bisschen Elektro für die Zukunft, ein bisschen Boxer fürs Herz.

Die grosse Preisfrage

Die Logik dahinter? Ganz einfach: Weil auch der letzte Porscheianer von seiner Stammkundschaft auf die Ohren bekommen hat, dass wer Porsche sagt, Klang, Schaltvorgang und Drehfreude meint. Man hat dort eben Benzin im Blut. Dass diesen Fans alles wegzunehmen, wäre (gerade passendes Beispiel...) ein Oktoberfest ohne Bier. Also wird Porsche bei Boxter und Cayman, wie auch schon für den Cayenne angedacht, ein bisschen bi.
Natürlich ist das Ganze auch eine Kostenfrage: Die Plattform für reine E-Sportler wäre sündhaft teuer, wenn die Nachfrage danach auf dem aktuell niedrigen Niveau bliebe. Daher wird das Technik-Skateboard also clever gestreckt und solange die Kundschaft lieber knurrende Sechszylinder bestellt als flüsternde Akkus, bleibt der Verbrenner in einer Joker-Rolle.
Und vielleicht passt das ja sogar besser als gedacht. Elektro darf gerne ins Sportwagen-Revier kommen, aber Porsche weiss halt auch, was ihre Fans haben wollen.

 

Text: GAT
Fotos: Porsche

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: