

Ein Löwe für kleine Krallen
Peugeot Sport präsentiert den 208 Racing TC6 – ein Einsteiger-Renner, der alles sein will: günstig, sicher, zugänglich. Klingt bodenständig. Aber mal ehrlich: Bei halbwegs preiswertem Trackday-Racing sind auch 145 PS in Ordnung.
Peugeot Sport hat einen neuen Rennwagen: der 208 Racing TC6. Ein Auto, das laut Pressetext eine «ideale Balance aus Leistung, Sicherheit und Leidenschaft» bietet. In der Realität ist es vor allem ein clever verpackter Kundenmotorsport-Basislöwe: 145 PS, 1,2-Liter-Turbo und ein FIA-Überrollkäfig, der mehr Selbstvertrauen ausstrahlt als der Motor selbst.
Der Ansatz ist klar: Motorsport für alle. Oder zumindest für alle, die genug Budget haben, um ein 1.000-Kilo-Spielzeug mit Strassensemi-Slicks (205/45 R17 – ja, Standardreifen!) über nationale Serien, SRO-Events oder Uruguay-Cups zu jagen. Die Botschaft lautet: «Ihr wollt Rennen fahren? Hier bitte sehr – aber bezahlt’s selbst.»

Gezähmter Löwe
Immerhin hat Peugeot ordentlich Entwicklungsarbeit investiert: über 5.000 Testkilometer, bekannte Entwicklungsfahrer, neue Dämpfer, ein direkteres Lenkgefühl und Bremsen, die sowohl Sprint als auch Langstrecke überstehen sollen. Dazu ein Feuerlöschsystem, ein geschweisster FIA-Käfig und ein Motor, der unter Wettbewerbsbedingungen zuverlässig bleiben soll.
Der TC6 soll «Zugänglichkeit» bieten – ein Buzzword, das hier bedeutet: weniger kostspielige Slicks, weniger Drama, weniger Einstiegsbarriere. Mehr Spass für Anfänger, mehr Tracktime für Semi-Profis. Und zumindest laut Testfahrer Teddy Clairet bekommt man ein «breites Lächeln», wenn man aussteigt. Das glauben wir sogar – manchmal reicht ein gut abgestimmtes Fahrwerk, um glücklich zu sein.
Trotzdem: Während der Pressetext versucht, das Auto als technisches Statement zu verkaufen, bleibt der 208 Racing TC6 vor allem ein ehrlicher, bodenständiger Einstieg in den Rundstreckensport. Kein Superlativ-Overkill, kein Hypercar-Glamour – und genau darin liegt seine Sympathie.
Aber seien wir ehrlich: Die meisten klicken diese Meldung nicht weil sie hohe Leistungsorgien erwartet hätten. Sondern weil ein kleinwüchsiger Löwe im Renntrimm einfach gut aussieht.
Bilder: Peugeot


