Elektromobilität Schweiz

E-Mobilität Schweiz: Zug Top, Uri Flop

Im Schnitt war 2023 fast jedes fünfte in der Schweiz neu zugelassene Auto batterieelektrisch. Kantonal zeigen sich aber grosse Unterschiede, auch hinsichtlich der Ladeinfrastruktur. Ein Ranking!

Veröffentlicht am 12.12.2023

Die Elektromobilität boomt in der Schweiz, wie die Zulassungszahlen von auto-schweiz belegen. Im September 2023 entfielen 19,8 Prozent aller Neuzulassungen auf Elektroautos, insgesamt sind nun 3,3 Prozent der Schweizer PWs rein elektrisch. Benziner und Diesel machen mit 62 beziehungsweise 26,8 Prozent immer noch einen grossen Teil des Bestandes aus, ihre Zulassungsquoten von 31,3 Prozent (Benzin) und 8,5 Prozent (Diesel) sind aber rückläufig. Doch in welchen Kantonen ist der E-Auto-Boom besonders deutlich, in welchem weniger? Und welche haben die besten Ladeinfrastrukturen? Eine Übersicht!

Die höchste E-Auto-Dichte

Den prozentual höchsten Anteil an Elektroautos weist – wenig überraschend – der Kanton Zug mit 6,8 Prozent auf. Das liegt unter anderem an der hohen Kaufkraft und der guten Ladeinfrastruktur. An zweiter Stelle liegt Zürich mit 4,1 Prozent. Der Halbkanton Basel-Stadt, der bei der Ladesäulendichte vorne mit dabei ist, liegt bei der E-Auto-Dichte mit 2,9 Prozent weiter hinten. Das Schlusslicht bildet Uri mit lediglich 2,2 Prozent Elektroautoanteil.


Bei den Gesamtanteilen an Elektroautos zeigen sich zwischen den Kantonen teils deutliche Unterschiede.

 

Das dichteste Ladenetz

Hier wird die Ladesäulendichte pro 100 Quadratkilometer betrachtet, nicht die absolute Zahl. So schafft es Basel-Stadt mit seinen 600 öffentlichen Ladesäulen auf Platz eins des Rankings. Danach folgt Genf mit 233 Ladestationen. Bern, Zürich und Tessin holen auf, auch Zug ist mit 155 Ladestationen gut im Rennen. Am Ende der Liste liegt der Kanton Jura mit lediglich acht öffentlichen Ladestationen auf 100 Quadratkilometer. Auch Uri und Graubünden haben lediglich je zehn öffentliche Ladesäulen auf 100 Quadratkilometer. In ländlichen Gebieten ist die Errichtung eines dichten Ladenetzes ungleich schwieriger als auf Stadtgebiet. Zudem ist das Interesse an Elektroautos und entsprechend an einem guten Ladenetz in reicheren und dichter besiedelten Kantonen grösser. (Lohnen sich E-Autos bei hohen Strompreisen noch?)


Bei der Dichte der Ladesäulen liegen ländliche Kantone tendenziell weiter hinten.

 

Das wäre für eine Förderung wichtig

Wichtig für die weitere Förderung der Elektromobilität ist auch die Förderung von Lademöglichkeiten zuhause. Die Schweiz hat europaweit den höchsten Anteil an Mietobjekten. Gerade dort gestaltet es sich teilweise schwierig, eine Wallbox zu installieren, da man auf den Entscheid des Vermieters oder der Vermieterin angewiesen ist. Auch die Kantone und Gemeinden fördern die Elektromobilität unterschiedlich, teilweise gar nicht.

Peter Grünenfelder, Präsident auto-schweiz
«Aus unserer Sicht wäre es sinnvoller, die Art der Berechnung der Steuern zu harmonisieren, anschliessend könnte jeder Kanton mit einem Faktor die Höhe festlegen und auch einen möglichen E-Auto-Rabatt. Hier wollen sich aber viele Kantone nicht reinreden lassen, was eine schweizweite Bewerbung mit möglichen Nachlässen für Elektroautos durch die Importeure quasi unmöglich macht.»

Text: Moritz Doka
Quellen: auto-schweiz, autoscout24
Bild: auto-illustrierte
Illustrationen: autoscout24

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