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Fahrerloses Parken in Parkhäusern kommt

Der TÜV Rheinland gibt den Einsatz für die Systeme von Bosch und Mercedes-Benz frei, welche das autonome Parken ermöglichen. Damit soll eine Blaupause für einen weltweiten Rollout geschaffen werden.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Ins Parkhaus fahren, aussteigen und dann das Auto per Smartphone App zum Parken schicken; das klingt nach ferner Zukunft. Doch mitnichten, dies ist nun bereits am Stuttgarter Flughafen möglich. Der TÜV Rheinland hat die entsprechende Genehmigung für die Technologie «Automated Valet Parking» ausgesprochen. Damit wurde die weltweit erste Freigabe für das SAE-Level-4 erteilt und ebnet damit den Ausbau für den weltweiten Ausbau des fahrerlosen Parkens. Und bereits in diesem Jahr sollen 15 weitere Parkhäuser in den Rollout mit einbezogen werden, darunter die Knotenpunkte in Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Hamburg, Kassel, Leipzig und München. 

Grundstein für den internationalen Einsatz

In einem rund sieben Jahre dauernden Prozess haben der Zulieferer Bosch und der Hersteller Mercedes-Benz zusammen mit dem TÜV Rheinland die Grundlage für ein (rechts-) sicheres und genehmigungsfähiges Konzept erarbeitet. Dabei flossen auch Erfahrungswerte aus den themenverwandten Bereichen Rail, Luft- und Raumfahrt sowie dem Thema Fahrzeugzulassung mit ein. Andreas Kolhas vom TÜV Rheinand: «Bis vor zwei Jahren gab es noch überhaupt keine Regulierung für Cybersecurity im Fahrzeugbereich. Heute ist eine hohe Kompetenz zur Bewertung von Cybersecurity-Anforderungen eine maßgebliche Basis von modernen Homologationsprozessen.»

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Diese Fahrzeugmodelle können automatisiert parken

Die Genehmigung umfasst aktuell nur bestimmte Varianten der Mercedes-Benz Modelle EQS und der S-Klasse mit der Sonderausstattung «INTELLIGENT PARK PILOT». Jedoch ist das System auf weitere Hersteller und Fahrzeugklassen skalierbar, dank der Hightech-Infrastruktur von Bosch sind die technischen Anforderungen an Fahrzeuge geringer als bei Systemen, die die Sensorik im Fahrzeug verbauen.  Hierfür werden in den jeweiligen Parkhäusern eine Vielzahl an Stereo-Kameras verbaut, welche sämtliche Bewegungen erfassen und somit auch plötzlich auftauchende Hindernisse erkennen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich diese lokal angebundene Technologie in das Thema vollautonomes Fahren auf öffentlichen Strassen integrieren lässt, und wann sie in der Schweiz verfügbar sein wird.

Text: Markus Kunz
Bilder: TÜV Rheinland

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