Nr. 66 von 67 Einzelstücken

Ford GT Mk IV – Exklusives Masterpiece

Im Massstab 1:18 kann sich jeder einen Ford GT Mk IV ins Regal stellen. Bei nur 67 Personen wird das 1:1 Modell stehen. Einer davon in der Schweiz – und das ist eine Sensation.

Veröffentlicht am 07.11.2024

Willst du gelten, mach dich selten: Dieser Ford GT Mk IV wird man definitiv nicht oft auf der Strasse sehen. Es handelt sich um eines der exklusivsten Meisterstücke auf Mutter Erde. Inspiriert vom legendären Ford GT40, der 1966 und 1967 das prestigeträchtige 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann, wurde mit dem GT Mk IV Fords heisseste Rennstrecken-Technologie auf die Räder gestellt. Dass wir einem Exemplar dieser auf 67 Stück limitierten Meisterwerke gegenüberstehen dürfen, ist schlicht eine Sensation.

Mission: Impossible

Schon seit Jahren erfüllt die Garage Gerbsch in Ittigen bei Bern ihren Kunden aussergewöhnliche Automobilträume. Doch dieses Mal war es auch für Peter Gerbsch und sein Ford GT Performance Team eine ganz besondere Herausforderung. Denn weder Ford Schweiz noch Ford Europa konnten bei diesem exklusiven Import helfen, sodass Gerbsch und sein Team direkt mit Ford in den USA verhandeln mussten, um einen GT Mk IV für seinen Kunden in der Schweiz zu sichern. Nur Dank des unermüdlichen und tagtäglichen Einsatzes des Teams sei es gelungen, eines der seltenen Exemplare in die Schweiz zu holen. Ein Wunder, dass man nun tatsächlich vor dem GT Mk IV stehen könne.

„Unmögliches erledigen wir sofort, Wunder dauern etwas länger“, sagt Gerbsch. Doch tatsächlich war es ein Kraftakt: Unzählige Verhandlungen, Designabstimmungen und Genehmigungen, die sehr oft bis tief in die Nacht gingen, bis schlussendlich alle Hürden genommen waren.

Hommage an 1966

Der Käufer des Fahrzeugs hatte eine besondere Vision: Er wünschte sich ein Modell mit der Chassis-Nummer 66 – eine Hommage an das Jahr 1966. Ford gewann das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, wies Ferrari erstmals in die Schranken und erreichte das ikonische Dreifach-Podium. „Das war eigentlich von Anfang an unmöglich – doch geht nicht, gibt’s einfach nicht“, ist Gerbsch überzeugt und setzte alle Hebel in Bewegung. Erst gab es keinen Bauplatz, dann haben wir doch noch einen bekommen – sogar mit gewünschter Chassisnummer. Man kann es nur als das bereits erwähnte Wunder bezeichnen.

Die 50 handgemalten Sterne auf der USA-Plakette am Heckspoiler und das „24 Hours Le Mans“-Siegel sind weitere Details, die den exklusiven Charakter des Fahrzeugs unterstreichen. Eines von vielen Details, die man nicht schnell mal so kurz umsetzt. Hierfür reiste man nach Le Mans, um die dortigen Obrigkeiten zu treffen und um Erlaubnis zu bitten, das exklusive Detail an diesem einzigartigen Fahrzeug anbringen zu dürfen.

Im doppelten Sinne auf der Zielgeraden befand man sich, als man das Fahrzeug persönlich in den USA übernehmen konnte, wo es auf dem International Raceway in Virginia von der Rennlegende Scott Maxwell getestet und eingefahren wurde.

Historischer Moment

Da kann man schon emotional werden, als am 1. Oktober 2024 die Frachtmaschine mit One-of-67 an Board in Zürich gelandet ist und man den Ford GT Mk IV offiziell in Empfang nehmen konnte. Selbst hochrangige Vertreter von Ford, wie Dr. Christian Weingärtner von Ford Europa und der CEO von Ford Schweiz, Oliver Marinkovic, waren eigens angereist, um dieses einmalige Ereignis zu feiern. „Dass wir als kleine Ford-Garage in Europa eines dieser seltenen Modelle empfangen dürfen, erfüllt uns mit Stolz“, freut sich Gerbsch. Die Ankunft dieses Ausnahmefahrzeugs wird ein unvergesslicher Moment bleiben.

Only for Racing

Ein Ford GT Mk IV repräsentiert schlicht das Nonplusultra von Fords Rennstrecken-Technologie. Der extremste Ford GT aller Zeiten besitzt einen 3,8-Liter-Twinturbo-Motor mit über 800 PS. Ausgestattet ist er mit einem Sechsgang-Renngetriebe, einer Longtail-Kohlefaserkarosserie und einem komplett neuen Fahrwerk.

Doch nicht nur die Technologie des Fahrzeugs beeindruckt. Die radikal überarbeitete Karosserie ist pure „Aerotik“. Der Frontsplitter, ein gigantischer Heckflügel und ein nicht minder dimensionierter Diffusor pressen den GT Mk IV auf den Asphalt und sorgen für fast 1100 Kilogramm Abtrieb bei 240 km/h und maximale Stabilität im Hochgeschwindigkeitsbereich. Von dort aus ankern die Karbon-Karbon-Bremsen unerbittlich und bringen den 1,25 Tonnen leichten Über-GT zum Stehen. Aber dieser Renner ist nicht für den Stand gedacht, auch nicht für die Strasse, sondern nur für die Rennstrecke. Und so will er auch gefahren werden: entweder voll oder gar nicht. 

Als nächstes?

„Da das Auto vor jedem Renneinsatz wieder bei uns in den Service kommt, bleibt es nicht nur Teil seiner, sondern auch unserer Geschichte“, weiss Peter Gerbsch, der bereits vor seiner nächsten Herausforderungen steht. Dazu gehören unter anderem drei von Michael Schumacher gefahrene Ford Benetton-Rennwagen, die zum Verkauf angeboten werden. 

Text: GAT

Bilder: Christian Lienhard (lienhardbildwerke.ch)

  

 

  

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