Wirtschaft

«Können Probleme nicht alleine lösen»

Der Jahresauftakt 2023 sei geglückt, sagt auto-schweiz. Ein Aufwärtstrend bei den Verkäufen sei klar ersichtlich. Trotzdem steht die Branche vor grossen Herausforderungen. auto-schweiz nimmt deshalb die Politik in die Pflicht.

Veröffentlicht am 09.03.2023

Die Vereinigung der Automobilimporteure auto-schweiz gab sich zuversichtlich an der ihrer Jahresmedienkonferenz. Der Jahresauftakt sei geglückt, überall gäbe es ein Plus gegenüber dem Vorjahr, das eines der kompliziertesten und volumenschwächsten war. Trotzdem stünde man vor grossen Herausforderungen, gerade beim E-Auto – bis 2025 visiert die Branche ein Anteil von 50 Prozent an Steckerfahrzeugen an. «Wir brauchen Gesetze, mit denen wir arbeiten können», sagt Donato Bochicchio, Vizepräsident von auto-schweiz und Managing Director der Ford Motor Company (Switzerland) SA. Womit er auf den EU-Entscheid anspielt, aber auch auf den Bundesrat. Denn die Branche löse ihre Hausaufgaben mit Bravour, nun sei die Politik in der Pflicht.

Auto-schweiz betont, dass man die aktellen Probleme nicht alleine lösen könne. Alle Prognosen beruhen auf guten Rahmenbedingungen. Einsetzen wird sich auto-schweiz deshalb weiter gegen Verbote bei einer drohenden Strommangellage, für die Steuerbefreiung für E-Autos und die Ausbauförderung von öffentlichen Ladestationen inklusive der einfacheren Zugänglichkeit.

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2022 waren bereits 25,9 Prozent aller neuen Personenwagen über das Stromnetz aufladbar. Dieser Marktanteil soll sich nun bis Ende 2025 nochmals fast verdoppeln und bei 49,7 Prozent zum Stehen kommen, so die Ergebnisse einer anonymen Umfrage unter den Automobil-Importeuren, die von auto-schweiz an der Jahresmedienkonferenz vorgestellt wurde. Bereits im laufenden Jahr könnten Steckerfahrzeuge auf 31,8 Prozent Marktanteil bei Neuwagen kommen. «Der Jahresauftakt 2023 ist geglückt, die Liefersituation wird nach den Schwierigkeiten der Covid-Pandemie und dem Ausbruch des Ukrainekriegs zunehmend verlässlicher. Das wirkt sich auch positiv auf die Marktanteile elektrischer Antriebe aus. So liegt etwa nach zwei Monaten die Zahl neuer Elektro-Lieferwagen um zwei Drittel über dem Vorjahreswert.»

Es braucht entsprechende Rahmenbedingungen

Doch das angepeilte Wachstum ist kein Selbstläufer. Privatkundinnen und -kunden müssen genauso überzeugt werden, auf die Elektromobilität zu setzen, wie Unternehmen mit ihren Geschäfts- und Einsatzfahrzeugen. Daher braucht es entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize, wie Marcel Guerry, Vizepräsident von auto-schweiz und Geschäftsführer Schweiz der Emil Frey Gruppe, erklärt: «Die Schweiz kennt kaum flächendeckende Fördermassnahmen wie Kaufprämien, die viele unserer Nachbarländer geschaffen haben. Doch nun will der Bundesrat auch noch die Befreiung der Elektrofahrzeuge von der Automobilsteuer ab 2024 aufheben. Damit konterkariert die Regierung den selbstgesteckten Ausbau der Elektromobilität, denn damit würden die Kaufpreise steigen.»

Die Forderungen von auto-schweiz

Deshalb fordert auto-schweiz vom Bundesrat die Beibehaltung der Befreiung der Elektrofahrzeuge von der Automobilsteuer über 2023 hinaus. Zudem sollte sich die Politik um eine zuverlässige Stromversorgung, attraktive Energiepreise und den raschen Ausbau der Ladeinfrastruktur kümmern. Nur mit diesen günstigen Rahmenbedingungen können die ehrgeizigen Marktziele der Schweizer Automobil-Importeure für die Elektromobilität in den kommenden Jahren auch Wirklichkeit werden.

Die Jahresmedienkonferenz zum Nachschauen:

Text: Cédric Heer/ ai-Onlineredaktion

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