Neuer Tradition-Roadster

Der neue Morgan Supersport

Who’s your Daddy? Die Gene sind unverkennbar: Es ist ein Morgan. Der neue Supersport setzt an, wo der Plus Six endet. Der Morgan Supersport erhält einen kühnen neuen Look, der das klassische Morgan-Design mit modernen und aerodynamisch optimierten Elementen verbindet.

Veröffentlicht am 16.03.2025

Man kann das Aufatmen der Morgan-Fangemeinde sichtlich hören. Der Nachfolger des Morgan Plus Six ist zwar ein komplett neues Auto, orientiert sich aber vom Design her stark an der markentypisch gestreckten Front mit den langen, geschwungenen Kotflügel und der weit zurückversetzten Fahrgastzelle mit flacher Windschutzscheibe. Und trotzdem wirkt der Supersport weniger altbacken, sondern höchstens ein wenig exzentrisch.

Jonathan Wells, Designchef von Morgan: “Wir haben das Design noch einmal von Grund auf überarbeitet und uns alle Eigenschaften angesehen, die das Auto haben soll.” 

Technische Evolution eines Klassikers

Der neue Morgan Supersport basiert auf der weiterentwickelten CVX-Aluminium-Spaceframe-Plattform. Die Struktur kombiniert eine Aluminiumkarosserie mit dem traditionellen Holzrahmen und integriert aerodynamische Elemente wie Frontsplitter, Heckdiffusor und LED-Lichtelemente. 

Auffällig sind die neu geschmiedeten 19-Zoll-Leichtmetallräder, die pro Rad 4 Kilogramm leichter sind. Alternativ sind 18-Zoll-Gussräder verfügbar – die leichtesten, die Morgan je gebaut hat. 

Antrieb und Leistung

Bei der Motorwahl gibt es keine Experimente. Der 1,2 Tonnen leichte Supersport setzt wie schon der Plus Six auf den 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Turbobenziner (B58) von BMW mit 335 PS (246 kW) und 500 Nm Drehmoment. Die alternativlose Achtstufen-Automatik sorgt für eine Raketen-Mann-Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter vier Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 267 km/h. “Wir wollten, dass der neue Roadster gegen einen Basis-Porsche 911 oder einen gut ausgestatteten Aston Martin antreten kann. Der Morgan soll ein seriöses Flaggschiff in Sachen Leistung sein”, meint Designchef Wells. 

Fahrwerk und Lenkung

Das überarbeitete Fahrwerk bietet 30 mm mehr Federweg und damit mehr Fahrkomfort. Zudem wurde das Lenksystem verbessert und neu positioniert, was die Reaktionsfähigkeit erhöht. Eine Anti-Dive-Geometrie am Heck steigert die Stabilität beim Anfahren.

Praxistauglichkeit und Komfort

Wer einen Morgan fährt, der hat noch andere Autos in der Garage. „Ein Morgan ist für viele Leute ein Dritt- oder Viertauto. Wir möchten, dass der Supersport aber der einzige Sportwagen wird“, sagt Jonathan Wells. „Der Supersport soll 365 Tage im Jahr genutzt werden können.” Zwar kommt wohl auch beim neuen Supersport niemand auf die Idee, damit in den Ikea zu fahren oder die Kinder ins Eishockey-Training zu bringen. Aber wir verstehen, was der Designchef meint.

Der Supersport soll nicht nur Spass machen, sondern als erster Morgan alltagstauglich sein. Darum hat der neue Morgan einen elektrisch öffnenden Kofferraum, der genug Platz für einen Wochenendausflug bietet. Ausserdem gibt es einen erweiterten Stauraum hinter den Sitzen. Zudem wurde die Handhabung der abnehmbaren Seitenscheiben verbessert. 

Das Cockpit bietet nun ein kabelloses Ladegerät, eine Freisprecheinrichtung und ein Handschuhfach. Und das Stoffdach verfügt über vereinfachte Druckknopfverschlüsse. 

Preis und Produktion

Mit der verbesserten Plattform, optimierter Fahrwerksdynamik und gesteigerter Alltagstauglichkeit ist der Supersport zwar ein traditionsbewusster, aber dennoch moderner Roadster. Morgan plant im ersten Produktionsjahr 180 Einheiten, später sollen bis zu 200 Fahrzeuge jährlich hergestellt werden. 

Basispreis: £ 102’000 (rund CHF 116’000) 

Text: Jürg Zentner 

Bilder: Morgan

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