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Bentleys sanfter Farbverlauf

Vom Bootssteg zur Boulevard-Szene: Bentley zeigt den ersten Flying Spur mit handgemaltem Ombré-Lack. 60 Stunden Handarbeit für einen Farbverlauf, den sonst nur Haarstylisten kennen.

Veröffentlicht am 24.09.2025

Man kennt Bentley für handgenähte Ledersitze, Holzfurniere mit Jahrhunderte altem Stammbaum – und jetzt auch für etwas, das sonst Friseursalons vorbehalten ist: den Ombré-Look. Ein Flying Spur im Farbverlauf von Topaz Blue zu Windsor Blue ist das erste viertürige Modell mit der neuen „Ombré by Mulliner“-Lackierung.
Fast 60 Stunden stehen zwei hochspezialisierte Lackmeister im Werk in Crewe vor der Limousine, um den Übergang so hinzubekommen, dass er perfekt symmetrisch wirkt. Keine Maschine, kein Roboter: alles Handarbeit. Und jedes Auto damit ein Unikat – oder zumindest ein verdammt teurer Versuch, den Bentley-Kunden ein bisschen Kunst an die Karosserie zu sprühen.

Nicht für Jedermann

Die Palette ist streng kuratiert. Warum? Weil Blau zu Gelb bekanntlich Grün ergibt, und Bentley-Kunden zahlen keine sechsstelligen Summen für einen Farbton, der aussieht wie der Rasen nach dem letzten Golfturnier. Deshalb gibt’s aktuell nur drei „sichere“ Kombinationen: Blau zu Dunkelblau, Gold zu Orange und Silber zu Schwarz. Klingt weniger nach Haute Couture, mehr nach „Color Picker auf safe gestellt“.

Premiere feiert die Lackorgie übrigens nicht in Pebble Beach, sondern auf der Southampton Boat Show. Passt: Wer gerade eine Yacht kauft, kann sich also auch dazu die passende Limousine in abgestuftem Blau dazustellen. Ein bisschen wie die Krawatte passend zum Einstecktuch, was für wenige Menschen sehr wichtig sein mag. Es sei ihnen gegönnt.
Bentley erklärt, dass jedes Auto einzigartig sei. Klar – spätestens, wenn der zweite Lackierer niest, sieht der Übergang eh ein bisschen anders aus. Aber am Ende geht’s nicht um Perfektion, sondern um Exklusivität: Wer 60 Stunden Lack bezahlt, will, dass der Nachbar mit dem mattschwarzen Cayenne endlich blass aussieht.

 

Text: GAT
Bilder: Bentley

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