Wirtschaft

Gebrauchte E-Autos stehen länger

Das Angebot auf dem Schweizer Occasionsmarkt wächst. Mit dem Angebot steigen fast durch die Bank auch die Preise und anscheinend auch die Standzeiten von Elektroautos.

Veröffentlicht am 20.07.2023

Mit dem Neuwagenmarkt erholt sich auch das Angebot an Occasionen. Die Verkaufsplattform AutoScout24 vermeldet im ersten Halbjahr 2023 eine Angebotssteigerung auf fast 500'000 inserierte Fahrzeuge. Der Grund: Jetzt, wo Neuwagen wieder besser verfügbar sind, werden die alten Autos auch vermehrt abgestossen. Allerdings bleibt das Preisniveau weiterhin hoch und steigt im Schnitt sogar um 2,5 % an. Nur eine Kategorie wird günstiger.

Nur Kombis etwas günstiger

Die grösste Preissteigerung haben spannenderweise die Minivans erfahren, deren durchschnittlicher Verkaufserlös 11,1 % höher liegt als im vorigen Halbjahr. Auch praktisch alle anderen Fahrzeugklassen sind im Preisdurchschnitt gestiegen, allem voran die beliebten SUVs auf nun 46'280 Franken. Einzig die Kombis sind leicht günstiger geworden und um 0,8 % auf 31'620 Franken im Schnitt gesunken. Im Durchschnitt hat ein Occasionsfahrzeug auf AutoScout24 37'152 Franken gekostet. Gründe für den weiteren Anstieg: Inflation, Nachwirkungen von Chip-Krise und COVID-19, sowie der Ukraine-Krieg.


Die durchschnittlichen Gebrauchtwagenpreise auf AutoScout24 im Überblick, sortiert nach Fahrzeugkategorie und Antrieb.

Zusammen mit dem grössten Preisanstieg haben Minivans mit 47 Tagen auch die kürzeste Standzeit. Ein Grund für die Beliebtheit der gebrauchten Raumkünstler könnte sein, dass kaum ein Fahrzeughersteller noch einen neuen Minivan im Programm hat. VW zum Beispiel hat den Sharan eingestellt, Ford den Galaxy und den S-Max.

50 Prozent mehr gebrauchte Elektroautos

Die längste Standzeit weisen übrigens Elektroautos mit durchschnittlich 70 Tagen auf. Gleichzeitig sind sie um 2,5 % günstiger geworden und kosten nun durchschnittlich 59'273 Franken. Vermutlich, weil auch das Angebot um über 50 % auf rund 27'000 Elektro-Occasionen angestiegen ist und darunter auch vermehrt preiswertere Modelle sind. Die längere Standzeit lässt sich mit der häufig fehlenden Möglichkeit zur heimischen Wallbox erklären, sowie damit, dass sich die Ladeinfrastruktur noch nicht mit den Bedürfnissen der Käuferinnen und Käufer deckt.

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Text: Moritz Doka
Bilder: AutoScout24/ai-Archiv
Quelle: Autoscout24

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