100 Jahre Giovanni Michelotti

Matra Laser – Die Zukunft ruft

Giovanni Michelotti war in den 1970er-Jahren nicht der einzige, der kantige Zukunftsstudien kreierte. Das Rüstungs- und Raumfahrtunternehmen Matra begann 1962 mit dem Djet in die Automobilherstellung einzusteigen. Dessen Nachfolger M530 kam 1967. Genau auf diesem eher skurrilen Sportwagen entstand mit dem Laser ein weit hübscheres Fahrzeug. Es blieb beim Prototyp, wenn auch die späteren Bagheera und Murena vom Laser profitierten.

Veröffentlicht am 28.12.2021

Der von Philippe Guédon entworfene Matra M530 war die erste echte Eigenentwicklung von Matra, denn der Djet war noch ein Entwurf von René Bonnet. Der M530 war der nach einer hauseigenen Boden-Luft-Rakete benannt und wurde 1967 erstmals auf dem Genfer Salon vorgestellt. 1970 kam ein subtiles Facelift – von Giovanni Michelotti. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Michelotti hatte mit dem coolen Matra Grösseres im Sinne. So entstand der 1971 in Genf vorgestellte Laser, der seinen Namen wiederum aus einer damals sehr neuen Technologie bekam, die auch wieder in der Rüstungsindustrie angewandt wurde.


Die Technik stammt wie schon beim M530 von Ford. Im Heck arbeitet der altbekannte V4 mit 1,7 Liter Hubraum aus dem Taunus. Die Flügeltüren gaben dem ohnehin schon sehr kantigen Entwurf mit flacher, breiter Schnauze und gerade abgeschnittenem Heck mit durchgängigen noch mehr Zukunftslook. Mit einer Höhe von nur 1,08 Metern sassen der Pilot oder die Pilotin praktisch auf der Strasse. Die hochgezogenen Türschweller sorgen für einen erschwerten Zugang, aber auch für Verwindungssteifigkeit. Das kannte man schon vom 300 SL Gullwing.

Eine Serienproduktion war gemäss den vorhandenen Quellen nie vorgesehen. Das Auto verschwand in einer Autosammlung und war dann lange Zeit verschollen. Erst 2009 konnte ihn Giovannis Sohn Edgardo wiederfinden.

Text: Stefan Fritschi
Fotos: Matra

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