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Maybach S 680 – V12 für den Laufsteg

Freunde des Understatements sollten jetzt aufhören zu lesen. Für alle anderen ist die neueste Kreation von Mercedes-Maybach genau das Richtige. Auf Basis der Luxus-S-Klasse entsteht eine limitierte Sonderserie, die von der Welt der Mode inspiriert sein soll. Inklusive speziellen Materialien und immer mit dickem V12.

Veröffentlicht am 16.12.2022

Maybachs Markenneustart Anfang der 2000er darf man ruhig als Flop bezeichnen. Zumindest, was die Verkaufszahlen anbelangt. Das jüngste Rebranding als Submarke von Mercedes ist da deutlich erfolgreicher. Allerdings keinen Deut subtiler, wie die neueste Sonderserie beweist. Auf Basis des Mercedes-Maybach S 680 entsteht eine limitierte Auflage von 150 Stück, die mit Materialien und Farben aus der Modewelt protzt. Ihr Name: «Haute Voiture». Wegen der Verbindung von Auto und Mode. «Haute Voiture» statt «Haute Couture». Verstehen Sie den Zusammenhang? Gut.

Ausschliesslich mit V12

Alle Maybach Haute Voiture werden von Hand gefertigt und sind ausschliesslich als S 680 mit Sechsliter-Biturbo-V12 zu haben. Der Motor leistet 612 PS und drückt 900 Nm Drehmoment. Damit marschiert der Allrad-Brocken in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Den Durchschnittsverbrauch gibt Mercedes mit 14 Liter auf 100 Kilometer an. Das dürfte in der Realität weder so niedrig ausfallen noch einen einzigen der Kunden interessieren. (Maybach-Sondermodelle zum 100-jährigen Geburtstag.)

Exklusive Zweifarb-Lackierung

Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Haute Voiture nicht gross von seinen normalen Maybach-Geschwistern. Was nicht heisst, dass er weniger imposant wäre. Bein einer Länge von über 5,45 Meter ist alles unter «gigantös» gar nicht möglich. Zu erkennen ist der Mode-Maybach aber trotzdem als solcher. Zum Beispiel an einer exklusiven Zweifarb-Lackierung in Roségold und Nautikblau. Letzteres ziert auch die Felgen. Beim Öffnen der Türen werden animierte Maybach-Muster auf den Boden projiziert, was sonst 374 Franken Aufpreis kostet. (Noch mehr Extravaganz: Bentley Flying Spur «The Surgeon».)

Stoff aus der Welt der Mode

Wirklich wild wird es aber erst im Innenraum. Auch hier empfangen einen die Aussenfarben, ergänzt um zwei verschiedene Weisstöne. Bezogen sind die Oberflächen mit Leder und Bouclé-Stoff, der von der Mode inspiriert sei. Er zieht sich in Blau, Beige, Rosé und Gold durch den Innenraum und findet sich auch auf Sitzbezügen und Kissen. Die Fussmatten bestehen aus Leinen und Mohair (eine Wolle aus dem Fell der Angoraziege, wir mussten es auch googeln). Der Roederer wird Fondpassagieren in roségoldenen Kelchen kredenzt, eine durchnummerierte Plakette weist auf die Sonderserie hin.

Kunden mit anspruchsvolem Lebensstil

Darüber hinaus wurde das Infotainment angepasst. Animierte, funkelnde Wolken und roségoldene Akzente sollen Catwalk-Atmosphäre aufkommen lassen. Im Auswahlmenü der Fahrprofile ist eine Magnolienblüte zu sehen. Zudem kann man aus zwölf verschiedenen Avataren wählen, die mit Accessoirs und eleganter Kleidung ausstaffiert sind.

«Unsere Kunden haben Zugang zu einem äußerst anspruchsvollen Lebensstil. Wir wollten dies durch die Kreation eines absolut begehrenswerten Fahrzeugs und die Verwendung von Materialien, die noch nie zuvor in einem Mercedes?Maybach zu sehen waren, zum Ausdruck bringen», erklärt Gorden Wagener, Chefdesiger von Mercedes.

Spezial-Taschen im Zubehör

Spezielle Materialien sind aber noch nicht alles. Zum Auto gibt es ein Carcover mit Maybach- und Haute-Voiture-Logos dazu. Ausserdem wird mit dem Auto eine handgefertigte Box geliefert, die ein Fahrzeugmodell und einen Schlüsselanhänger enthält. Anfang 2023 wird dazu noch eine (sehr) spezielle Taschenkollektion verfügbar sein. Wahrscheinlich aber nicht als Zubehör zum Auto wie noch beim Mercedes-Maybach S-Klasse Cabrio der Vorgänger-Generation. Die Taschen müssen wohl extra gekauft werden.

Preis von vermutlich über 300'000 Franken

Das bringt uns zum Preis. Zu dem hat Mercedes-Maybach noch geschwiegen. Einen «Basis»-S 680 gibt es ab 255'500 Franken. Wir schätzen, dass für das Sondermodell realistischerweise eine Drei vorne stehen könnte. Denn alleine die Zweifarblackierung schlägt als Extra bereits mit 20'000 Franken zu Buche.

Text: Moritz Doka
Bilder: Mercedes

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