60 Jahre 911

Porsche 911 S/T – Der ultimative 911

Zum 60. Geburtstag schenkt sich Porsche den 911 S/T. Die Mischung aus GT3 RS und GT3 Touring gibt es nur mit Handschaltung, was den S/T zum Nonplusultra im 911-Programm machen dürfte.

Veröffentlicht am 02.08.2023

Mit dem 911 R traf Porsche einen Nerv. Ein flügelloser, noch purerer, weil handgeschalteter GT3. Das Rezept des limitierten Sondermodells führten die Zuffenhausener mit dem GT3 Touring fort, und die Käuferschaft reisst es ihnen aus den Händen. Zum 60-jährigen Jubiläum des 911 hat Porsche das Rezept noch einmal verschärft und den S/T kreiert. Der Name rührt vom 1969er Ur-911 her, der in seiner Wettbewerbsausführung ST hiess. Sein Urenkel ist im Grunde ein GT3 RS ohne Flügel – und mit Handschaltung. Mindestens 366'000 Franken kostet jedes der 1963 Exemplare.

Leichtester aller 992er 911

Dank Kotflügeln, Türen, Fronthaube, Dach und Überrollkäfig aus Carbon ist der S/T der bisher leichteste 911 der Generation 992. Nur 1380 kg nach DIN bringt er auf die Waage, 40 kg weniger als ein handgeschalteter GT3 Touring. Ebenfalls zu dieser Gewichtsreduktion bei tragen Keramikbremse, Lithium-Ionen-Starterbatterie, Magnesium-Felgen, Carbon-Schalensitze und Leichtbauglas. Zudem raubte man dem S/T die Hinterachslenkung, was noch einmal ein paar Kilogramm spart.


Magnesium-Felgen gibt es beim GT3 RS nur optional. Auch der Carbon-Käfig kostet dort Aufpreis.

Angetrieben wird der S/T vom Vierliter-Sechszylinder-Saugboxer aus dem GT3 RS mit 525 PS. Das Drehzahllimit ist erst bei 9000 U/min erreicht. Der Clou ist das manuelle Sechsganggetriebe mit kürzerer Übersetzung, Einmassenschwungrad und extraleichter Kupplung, die extra für den S/T entwickelt wurde. Die rotierenden Massen wurden um 10,5 kg gesenkt, was den Motor noch schneller hochdrehen lässt.

Fokus auf Fahrspass

3,7 Sekunden vergehen beim Sprint von 0 auf 100 km/h, maximal sind 300 km/h möglich. Doch hier geht es um das Erlebnis, nicht um Zahlen. So sorgt eine Leichtbau-Sportabgasanlage für eine Extraportion Sound. Fahrwerksseitig kommt vorne eine Doppelquerlenker- und hinten eine Mehrlenkerkonstruktion zum Einsatz. Durch die fehlende Hinterachslenkung musste das Fahrwerk neu abgestimmt werden. Am Lenkrad fehlen denn auch die zahllosen Verstellmöglichkeiten, die man vom GT3 RS kennt. Nichts soll vom Fahren ablenken. Insgesamt dürfte der S/T das purste und intensivste sein, was die 992er-Generation des 911 zu bieten hat.


Die braune Lederausstattung ist Teil des Herigate Pakets. Beim S/T fehlen die Lenkradschalter für diverse Fahrzeugeinstellungen.

Ausgelegt ist der S/T denn auch nicht auf Rennstreckenperformance, sondern auf maximalen Fahrspass. So übernimmt er auch die Karosserie des flügellosen Touring, was Einbussen bei der Aerodynamik zur Folge hat. Dafür gelingt ihm der deutlich klassischere Auftritt. Gegen 21 280 Franken Aufpreis gibt es das Heritage Design-Paket mit exklusiver Farbkombination, wählbarer Startnummer auf den Türen, historischen Porsche-Logos rundum, goldenen Schriftzügen und brauner Lederausstattung im Cockpit. In allen S/T gibt es grüne Zifferblätter.

Porsche 911 GT3 RS - Hardcore-Porsche im Test

Uhr als Option

In den 366'000 Franken Basispreis sind in der Schweiz eine verlängerte Garantie und mehr Ausstattung als üblich enthalten. Der Preis lässt sich, wie üblich bei speziellen Porsche, in Form einer speziellen Uhr noch weiter in die Höhe treiben. Die heisst «Chronograph 1 – 911 S/T», besitzt ein extraleichtes Titangehäuse, und kostet 11'950 Franken Aufpreis.

Text: Moritz Doka
Bilder: Porsche

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