Recaro ist pleite
Nachdem ZF angekündigt hat, 14’000 Stellen zu streichen, gibt es erneut schlechte Wirtschaftsnachrichten eines deutschen Automobilzulieferers. Recaro, der bekannte Autositzhersteller, hat Insolvenz angemeldet. Die Zukunft der 215 Mitarbeiter ist ungewiss.
ZF, Continental, Bosch: Den deutschen Automobilzulieferern geht es schlecht. So mies, dass sie massiv Personal abbauen müssen. Der Autositzhersteller Recaro, mit Sitz in Kirchheim unter Teck, hat die Krise nicht überlebt und meldete am 29. Juli 2024 Insolvenz an. Was mit den 215 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter passiert, ist ungewiss. Besonders hart, weil die Belegschaft bereits viele Opfer gebracht hat.
Insolvenz von Recaro ist sinnbildlich
Die Insolvenz von Recaro spiegelt die Schwierigkeiten wider, mit denen aktuell viele Unternehmen in der Automobilbranche zu kämpfen haben. Schwache Absatzmärkte, steigende Kosten, verschärfter Wettbewerb und die Transformation hin zu neuen Technologien setzen die Unternehmen zusätzlich unter Druck. Wie und ob es mit dem bekannten Autositzhersteller Recaro weitergeht, wird man in den kommenden Wochen sehen.
Recaro ist nicht gleich Recaro
Recaro Automotive gehört seit 2016 der US-Investmentgesellschaft Raven Acquisition. Das Unternehmen produziert unter Lizenz der Stuttgarter Recaro Holding, die Flugzeug- und auch Gaming-Sitze herstellt. Beide Firmen haben zwasr gemeinsame Wurzeln, sind aber rechtlich selbständig operierende Gesellschaften.
Porsche und Recaro
Gegründet wurde die Recaro AG (REutter CAROsserie) 1957 in der Schweiz, nachdem die Gebrüder Reutter ihr bisheriges Karosseriewerk an Porsche verkauft haben. So liess Ferdinand Porsche bereits 1935 von Reutter einen Prototyp des VW Käfers bauen. Beide Unternehmen arbeiteten auch später eng zusammen. Der Porsche 356 ist auf diese Kooperation zurückzuführen, bei der Reutters Unternehmen für die Karosserie zuständig war.
Text: Jürg Zentner
Bild: recaro