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Saab kehrt zurück!

Nach der Pleite vor über zehn Jahren kehrt Saab wieder zurück. Der Neustart soll mit einer Elektrolimousine mit rund 1000 km Reichweite unter neuem Markennamen gelingen. Trotzdem ist der Emily GT ein echter Schwede, denn er wird in der ehemaligen Saab-Fabrik in Trollhättan gebaut.

Veröffentlicht am 16.08.2023

Saab ist ein echtes Phänomen. Kaum eine Automarke hat so viele charakterstarke Autos hervorgebracht und gleichzeitig so selten schwarze Zahlen geschrieben. In den zwölf Jahren seit der Insolvenzverkündung wurde mehrfach versucht, die Marke zurückzubringen. Bis jetzt sind alle Versuche gescheitert. Doch der jüngste soll nun endlich von Erfolg gekrönt sein, und das neue Modell sogar in der ehemaligen Saab-Fabrik Stallbacka in Trollhättan gebaut werden.

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Zur Erklärung muss etwas ausgeholt werden. Nach der Pleite wurde Saab von NEVS (New Electric Vehicle Sweden) übernommen, die den NEVS 9-3EV entwickelten. Einige der elektrifizierten 9-3 wurden ausgeliefert, zu einer Massenproduktion kam es aber nie. Nach und nach übernahm die chinesische Evergrande Group die Anteile der Firma, doch die finanziellen Probleme blieben.

Der Antrieb des NEVS Emily GT

Um neue Investoren anzulocken, präsentierte man Anfang 2023 den selbst entwickelten Emily GT. Den NEVS-Mitarbeiter notabene im Geheimen und mehr oder weniger in ihrer Freizeit entworfen haben. Der elektrische Gran Tourismo besitzt eine riesige 175-kWh-Batterie, die für rund 1000 km Reichweite gut sein soll. Die Kraft übertragen vier 90-kW-Motoren. Der Plan scheint aufzugehen. Kürzlich wurde bekannt, dass ein unbekannter Investor eine Absichtserklärung zur Finanzierung des Emily-Projekts unterzeichnet habe und das Auto in der ehemaligen Saab-Fabrik im schwedischen Trollhättan bauen wolle.

Inbetriebnahme im Herbst 2023

Dieses Gerücht wurde nun vom Fabrik-Besitzer, dem Millionär Svante Andersson, gegenüber dem schwedischen Magazin TTELA bestätigt. Die Fabrik soll auch von anderen Unternehmen genutzt werden, die vermutlich nicht alle im Automobilsektor angesiedelt sind. Das Hauptaugenmerk werde aber auf die Produktion des Emily GT gelegt. Bereits im Herbst 2023 soll die Fabrik in Betrieb genommen werden. Wann die Produktion des Emily GT startet, ist noch nicht bekannt.

Svante Andersson, Besitzer Stallbacka-Fabrik
«Ich Weiss, wer [die Investoren] sind, aber darüber möchte ich noch nicht sprechen. Sie könnten von Nevs kommen. Alles, was ich sagen kann, ist, dass sie einen Grossteil der Fabrik nutzen werden, auch Büros. Und sie werden eine grosse Anzahl Personen einstellen müssen.»

Emily GT fast serienreif

Ein Hauch Polestar ist dem Emily GT nicht abzusprechen. Fensterlinie uns Scheinwerfer zitieren den 9-5.

Der Emily GT soll nahe an der Serienreife sein. Die Oberklasse-Limousine kann als geistiger Nachfolger des 9-5 angesehen werden. Dach- und Fensterlinie sind typisch Saab, und auch die Form der Scheinwerfer erinnert entfernt an vergangene Modelle der Marke. Die Limousine soll mit Antrieben zwischen 480 bis etwa 660 PS zu haben sein.

Markenname noch nicht geklärt

Nähere Informationen zu Auto, Preisen oder Marktstart werden noch nicht verraten. Ebenso wenig, unter welchem Markennamen es vertrieben werden soll. Saab scheint unwahrscheinlich, da sich hier Konflikte mit der Flugzeugsparte ergeben könnten. Wir vermuten einen Namen aus der Markenvergangenheit. Nähere Informationen wird es vermutlich im Herbst geben, wenn die Vertragsdetails verhandelt sein sollen. Vielleicht geht das Phänomen Saab ja dann bald in die nächste Runde.

Text: Moritz Doka
Bilder: Screenshots YouTube
Quelle: Saab Planet, TTELA

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