Audi in der Formel 1 – sauberer Einstieg in die Königsklasse
Es war mehr ein offenes Geheimnis: Audi steigt in die Formel 1 ein. Offen war einzig wann und mit wem. Nun haben die Ingolstädter im Rahmen des Grossen Preises von Belgien nähere Details zum Einstieg verkündet und erste Bilder des Autos gezeigt.
Der Zeitpunkt mag angesichts der Antriebswende und den jüngst angekündigten Verboten für Verbrenner-Zulassungen sportlich erscheinen, doch Audi will es noch einmal wissen: Audi Sport steigt in die Königsklasse des Motorsports ein.
Man spricht diskret vom Antritt mit der eigenen Antriebseinheit
Die Premiummarke tritt ab 2026 mit einer eigens entwickelten Antriebseinheit („Power Unit“) in der Weltmeisterschaft an. Doch es steckt mehr dahinter als das. Hinter vorgehaltener Hand scheint das Abkommen mit dem Sauber-Rennstall klar zu sein, der wie einst mit BMW nun als Junior-Partner mit Audi zusammengeht. Dafür spricht auch, dass der bisherige Partner des Schweizer Rennstalls – Alfa Romeo – heute in einer Pressemeldung das Ende der Zusammenarbeit verkündet hat.
Langstreckenprojekt in Le Mans für F1 geopfert
Die F1-Entscheidung bestimmt für Audi nun auch die gesamte Motorsport-Ausrichtung. Entsprechend stellen die Ingolstädter das LMDh-Projekt ein. Die Entwicklung des Sportwagens für Langstreckenrennen war zuletzt sowieso ausgesetzt. Unverändert wird Audi Sport neben dem Kundensport sein Innovationsprojekt mit dem RS Q e-tron bei der Rallye Dakar fortsetzen.
Erfolgreicher Motorsport hat Tradition in Ingolstadt
Ob Rallye-WM, Sportwagen-WM, US-Motorsport, DTM, Le Mans oder Formel E – Audi Sport hat in vielen Motorsportserien mit zahlreichen Titeln Maßstäbe gesetzt. „Die Formel 1 ist der nächste große Meilenstein in der Motorsportgeschichte von Audi“, sagt Julius Seebach. Audi-Chef Duesmann sieht entgegen einige Branchenkenner trotz des schwierigen Umfelds für Verbrennungsmotoren im aktuellen Zeitpunkt genau den richtigen zum Einstieg in die F1, denn die neuen Nachhaltigkeitsziele seien Treiber für Innovation und Technologietransfer.
Regelementsänderung ab 2026 macht Verbrenner und E-Motor gleich stark
Ab 2026 wird bei der Power Unit, bestehend aus Elektromotor, Batterie, Steuerungselektronik und Verbrennungsmotor, der Anteil der elektrischen Leistung gegenüber den heutigen Formel-1-Antrieben stark zunehmen. Der elektrische Antrieb wird dann annähernd so viel Leistung haben wie der Verbrennungsmotor, der auf ca. 400 kW (544 PS) kommt. Die hocheffizienten 1,6-Liter-Turbomotoren werden mit nachhaltigem synthetischem Kraftstoff betrieben – ebenfalls eine Voraussetzung von Audi für den Einstieg.
Text: ai Online Redaktion
Bilder: Audi