Bentley Bentayga EWB – einfache Mathematik
Länger ist besser. Vor allem in der Luxusklasse. Bei den SUV ist es noch nicht weit verbreitet, doch während der Ranger Rover mit langem Radstand von unten kommt und der Rolls-Royce Cullinan nach oben absichert, verlängert sich der Bentley Bentayga EWB nun, um in beiden Gewässern zu fischen.
Der Markt der Luxuslimousinen hat sich nicht abgekühlt, er ist nur in eine andere Form übergegangen: Die der besonders opulenten SUV. Hat der Range Rover dieses Segment einst begründet, fusst nun der Erfolg etwa von Porsche, Lamborghini. Rolls-Royce und Bentley ebenfalls auf dieser Fahrzeuggattung. Die Briten aus Crewe, seit der Übernahme durch VW per se recht erfolgsverwöhnt, konnten im vergangenen Jahr ihr umsatzstärkstes Überhaupt verzeichnen. Mehr als 30 Prozent der Verkäufe entfielen dabei auf den Bentayga.
Die Konkurrenz hat sich verjüngt und neue Spieler sitzen am Tisch
Nicht nur das neue Modell des Range Rovers macht dem Team aus Crewe nun Konkurrenz, auch der Erfolg der hauseigenen Marken muss auf Abstand gehalten werden. Zumal mit Ferrari und ihrem Purosang in Kürze der schillerndste Name der Branche mit ins SUV-Rennen einsteigt. Das Ergebnis der Überlegungen ist der neue Bentley Bentayga EWB. Das Kürzel steht für Extended Wheelbase und ist damit selbsterklärend.
180 Millimeter wurde das Radstand des grossen SUV verlängert, der Stretch kommt dabei allein den Fondpassagieren zugute. Die Gesamtlänge beträgt nun üppige 5,32 Meter, doch damit muss sich vor allem der Chauffeur herumplagen. Denn Selbstfahren dürfte für die meisten Kunden des EWB nicht infrage kommen. Immerhin: Mit der neu konfigurierten Hinterachslenkung dürfte das Rangieren kein Problem mehr sein. Denn trotz grösserer Länge konnte der Wendekreis um sieben Prozent auf 11,8 Meter verringert werden.
Der fortschrittlichste Sitz aller Zeiten
Wie es sich für eine echte „Limousine“ gehört, liegt der Fokus voll auf dem Komfort im Fond. Bentley spricht selbstbewusst vom fortschrittlichsten Autositz aller Zeiten. In 22 Stufen bis auf 40 Grad Neigung verstellbar beherrscht er verschiedene Programme. Vom Relax-Modus, zum aufrechten Business-Modus oder der perfekten Klimatisierungsanbindung ist alles drin.
Denn die Sessel sind nicht nur beheiz- und belüftbar, sie massieren auch stellen streckenabhängig den richtigen Härtegrad der Polsterung ein. So wird die Haltung der Passagiere optimal unterstützt und einer Ermüdung entgegengewirkt. In einem Drei-Stunden-Intervall können so beispielsweise 177 verschiedene Druckverhältnisse in den Polstern eingestellt werden.
Praktisch unendliche Individualisierungsoptionen
Während Hersteller wie Tesla es vorgemacht haben und nun auch erste Volumenhersteller nachziehen in Sachen Reduktion der Varianten zur Verschlankung der Kombinationsmöglichkeiten, bleibt Bentley grosszügig. Sehr grosszügig sogar. Denn mit rechnerisch 24 Milliarden Ausstattungskombinationen muss kein Bentayga EWB dem anderen gleichen. Nur die speziellen EWB-Insignien tragen alle Modelle mit dem verlängerten Radstand: Den neuen Kühlergrill, die 22-Zoll-Leichtmetallfelgen in besonderem 10-Speichen-Design und vollpolierter Oberfläche.
Vorerst nur mit V8-Motor
Überraschend wenig Auswahl lässt man den Bentley Bentayga EWB Kunden bei der Wahl des Triebwerks. Vorerst steht nur der bekannte 550PS starke 4,0-Liter-V8-Biturbo zur Auswahl. Er beschleunigt den Verlängerten in 4,6 Sekunden auf 100km/h und macht ihn bis zu 290km/h schnell.
Offiziell wird Bentley den EWB-SUV übrigens nicht in Europa anbieten. Doch auch hier gilt: Gegen entsprechenden Aufpreis wird sich eine Zulassung sicher erwirken lassen. Über Geld schweigt man bislang allerdings eisern, denn Preise wurden für den Bentley Bentayga EWB noch keine kommuniziert.
Text: ai-Online-Redaktion/DF/FM
Bilder: Bentley