Dallara Stradale - das Geburtstagsgeschenk
Der Dallara Stradale wurde 16. November 2017 vorgestellt. Da feierte Firmengründer Gian Paolo Dallara seinen 81. Geburtstag.
Gian Paolo Dallara gehört zu den ganz grossen Figuren der Automobil-Geschichte. Er war mitverantwortlich für den legendären Ferrari 250 GTO. Er war von Anfang an mit dabei bei Lamborghiniund verantwortlich etwa für den 350 GT, den Miura, den Espada. Dann ging es weiter zu de Tomaso. 1972 schliesslich gründete er sein eigenes Unternehmen Dallara Automobili. Das in den vergangenen fünf Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Chassis-Konstrukteuren überhaupt gehört.
2015 fiel die Entscheidung, doch endlich auch einmal ein eigenes Strassen-Fahrzeug zu bauen. Am 16. November 2016 wurde der erste Prototyp vorgestellt, ein Jahr später, wie erwähnt, das erste Serien-Produkt. Die Produktion soll auf 600 Stück limitiert sein. Es gibt den Dallara Stradale als Coupé, als Roadster und als vollkommen offene Barchetta.
Für Vortrieb sorgt der bekannte 2,3-Liter-EcoBoost-Vierzylinder, wie er auch im Ford Focus RS verbaut wurde. Im Dallara Stradale bringt es die Maschine af 400 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm zwischen 3000 und 5000/min. Das reicht für ganz anständige Fahrleistungen: 3,25 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h, 280 km/h Höchstgeschwindigkeit. Ganz wichtig: der Dallara wiegt nur gerade 855 Kilo.
Und weil Dallara ja berühmt ist für seine Qualitäten als Chassis- und Fahrwerksentwickler, gehört der Stradale zu den fahraktivsten Automobilen überhaupt. Alles ist konsequent auf Fahrspass ausgerichtet. Anscheinend hatte der bisherige Besitzer des Dallara Stradale, den RM Sotheby’s am 17. September in St. Moritz versteigert, aber wenig Lust darauf: Das hier gezeigte Exemplar von 2019 hat nur gerade 172 Kilometer auf dem Tacho.
Der Schätzpreis liegt bei 200’000 bis 250’000 Franken. Das ist so ziemlich genau so viel, wie der Dallara Stradale neu gekostet hatte. Der Vorteil: Man muss nicht ein Jahr warten, denn so lange dauert es derzeit, wenn man einen Neuwagen bestellt in Varano de’ Melegari. Text: Peter Ruch; Photos: RM Sotheby’s.