Motorsport

DTM – Das Wunder von Spielberg

Im Vorfeld des vorletzten DTM-Wochenendes räumte ai-Fahrerkadermitglied Ricardo Feller dem Audi R8 LMS kaum Chancen ein. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Veröffentlicht am 25.09.2023

«Normalerweise sind wir am Red Bull Ring chancenlos. Aber vielleicht geschieht in diesem Jahr ja ein Wunder.» Das waren die Worte von Abt-Pilot Ricardo Feller vor dem DTM-Gastspiel in Spielberg. Kein Wunder: Auf der österreichischen Berg-und-Tal-Bahn fuhr der Audi R8 LMS in der Vergangenheit meist hinterher. Auch Audis Hoffnung auf eine faire «Balance of Performance» (BoP) – sie sorgt in der GT3-Kategorie dafür, dass alle beteiligten Marken konkurrenzfähig bleiben – blieb unerfüllt.

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Perfektes Rennen

Und die Piloten fuhren mit ihrem Audi R8 LMS GT3 evo II auf dem Red Bull Ring, bei dem vor allem Motorleistung und Top- Speed zählen, vom ersten Tag an hinterher. Dennoch wurde das «Wunder von Spielberg» Realität. So beschert Fellers Teamkollege Kelvin van der Linde dem Abt-Team am Samstag den 75. Sieg und das 250. Podium in der DTM. Und Ricardo Feller komplettierte den unerwarteten «Feiertag» für Abt mit Platz drei. Damit war das erste Doppelpodium für das Team in der Saison 2023 perfekt.

Und Feller lieferte ein unglaubliches Rennen ab. Nach missglücktem Reifenpoker im Qualifying – er hatte auf Slicks gesetzt – fand sich «Ricci» nur auf P26 wieder. Doch wer den Aargauer kennt, der weiss, dass er nicht so schnell aufgibt. Platz um Platz machte er im ersten Rennen gut und fand sich nach der Zieldurchfahrt auf einem hervorragenden dritten Platz wieder.

Unfaire BoP

Am Sonntag holte Balance of Performance die Abt-Piloten Feller und Teamkollege van der Linde wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Als bester Audi-Pilot sicherte sich Ricardo Feller mit grossem Rückstand den 13. Startplatz. Danach musste er für Platz 15 und einen Meisterschaftspunkt härter kämpfen als bei seiner Aufholjagd am Vortag. Im Rennen fuhr die Konkurrenz bis zu 1,5 Sekunden pro Runde schneller. Das war also nicht die sportliche Fairness, die man sich im Abt-Team wünschte. «Es war nicht das einfachste Wochenende», sagte Feller hinterher. «Der Samstag war trotz des schlechten Qualifyings megaschön, der Sonntag weniger. Wir hatten einfach keinen Speed auf den Geraden und sind den anderen im Weg herumgestanden. Das hat uns bestätigt, was wir bereits am Donnerstag und am Freitag gesehen haben. Auch wie die Track Limits gehandhabt wurden, empfinde ich als schwierig und mässig korrekt. Trotzdem war es insgesamt ein positives Wochenende. Ich hätte nicht gedacht, dass wir den Abstand zum Leader in der Meisterschaft auf dem Red Bull Ring halten können.»

Ricardo Feller liegt in der Fahrerwertung weiter mit 31 Punkten Rückstand auf Platz drei. 56 Punkte werden beim Finale in Hockenheim am 21./22. Oktober noch vergeben. Damit ist der Abt-Pilot einer von vier Fahrern, die sich noch berechtigte Chancen auf den Fahrertitel machen dürfen. In der Teamwertung machte Abt Sportsline als Tabellenzweiter sogar Boden gut und verkürzte den Rückstand von 31 auf 27 Punkte.

Text: Jörg Petersen
Fotos: Abt Sportsline

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