Ferrari 250 GTO für 47 Mio. verkauft
Wert hat in der Autowelt schon lange einen Namen: Ferrari 250 GTO. Via RM Sotheby’s wurde kürzlich einer für fast 47 Millionen Franken versteigert, bei dem es sich faktisch um ein Einzelstück handelt.
Der Ferrari 250 GTO ist eines der wohl ikonischsten Autos der Welt. Und eines der teuersten. Preise um die 50 Millionen werden erzielt, wenn eines der etwa 36 zwischen 1962 und 1964 gebauten Exemplare versteigert wird. Kürzlich war es wieder so weit, und beim Auktionshaus RM Sotheby’s wurde einer feilgeboten. 51,7 Millionen US-Dollar (umgerechnet 46'567'591 Millionen Franken) brachte der Sportwagen ein, der selbst unter allen GTOs einen Sonderstatus besitzt.
Besonderer Motor
Zwölf offene Ansaugtrichter: Schöner kann ein Motor kaum aussehen.
Der 250 GTO war eine Weiterentwicklung des 250 GT SWB, für das Design verantwortlich zeichnete Giotto Bizzarrini. Im Bug sass der Dreiliter-Colombo-V12 mit 300 PS, gekoppelt an eine Fünfgang-Handschaltung. In den Händen privater Rennteams feierte der 250 GTO zahllose Erfolge. Im Laufe der Zeit erlaubten mehr und mehr Rennsport-Regularien eine Hubraumerweiterung auf vier Liter, was natürlich auch Ferrari bewusst war. Und so verpflanzte man ein einziges Mal einen Vierliter-V12 in einen GTO – eben jene Chassis-Nummer 3765, die hier verkauft wurde.
Einziger Werks-GTO im Renneinsatz
Aerodynamisch optimiert heisst im Fall des 250 GTO: einfach hinreissend!
Neben einer Hubraumerweiterung bekam der V12 auch eine Trockensumpfschmierung, spezielle Vergaser und neue Nockenwellen. Damit fuhr die Scuderia Ferrari die 1000 km vom Nürburgring, was den GTO zum einzigen macht, der von einem Ferrari-Werksteam eingesetzt wurde. Für Le Mans wurden die Dreifach- durch Sechsfach-Vergaser ersetzt, was die Leistung auf etwa 390 PS hochschraubte. Bis auf eine Motorhaube mit grösserer Ausbuchtung für die Vergaserbatterie und zusätzliche Scheinwerfer entspricht die Karosserie jener des Designs von 1962, welches insgesamt 34 aller GTOs ziert.
38 Jahre beim gleichen Besitzer
Wer würde nicht gerne hinter diesem Lenkradkranz aus Holz Platz nehmen?
Nach einigen weiteren Renneinsätzen und Besitzerwechseln kam der 250 GTO im Jahr 1985 zum Besitzer, der ihn bis zum kürzlichen Verkauf behielt. In dieser Zeit wurde das Auto komplett restauriert und gewann zahlreiche Show-Preise. Auch den erzielten Auktionspreis hat dieses Stück Automobilgeschichte redlich verdient.
Text: Moritz Doka
Fotos: RM Sotheby's