Ford liftet den Puma - Aus für den ST
Ford gönnt dem Puma ein Facelift. Das kleine SUV wird optisch nur sanft überarbeitet, dafür aber vollgepackt mit modernster Infotainment- und Fahrassistenz-Technik. Schade: Der Puma ST wird eingestellt.
Facelift wäre beim neuen Ford Puma fast zu viel gesagt. Optisch ändert sich mit der Überarbeitung praktisch nichts. Trotzdem ist das Update signifikant, denn die Neuerungen sind zahlreich und warten fast allesamt unter dem Blech und im Innenraum. Leider wird die sportlichste ST-Version nicht mehr angeboten. Dafür kommt noch 2024 der elektrische Ford Puma Gen-E. Die Preise für den modernisierten Puma dürften bei knapp unter 30'000 Franken starten.
Neues Infotainment mit Amazon Alexa
Ford hat das alte 8-Zoll-Infotainment gegen ein neues 12-Zoll-System getauscht. Es soll viel schneller laufen, kommt serienmässig mit Navigation, kabelloser Smartphone-Anbindung und 5G-Internetanbindung. Als Sprachassistentin ist nun Amazon Alexa an Bord, womit auch Fahrzeugfunktionen wie die Klimaanlage gesteuert werden können. Im Gegenzug verschwinden fast alle Knöpfe, was laut Ford die Bedienung vereinfache. Ob dem so ist, wird ein Test zeigen – wir melden Zweifel an.
Der frei stehende Bildschirm integriert die Klimabedienung.
Hinter dem neuen Zweispeichen-Lenkrad sitzt ein grösseres Digitalcockpit mit 12,8 statt 12,3 Zoll Bildschirmdiagonale. Dank einer speziellen Frontscheibenbeschichtung soll das Geräuschniveau im Cockpit niedriger sein. Eine bewegliche Armauflage verbessert den Sitzkomfort. 456 l Kofferraumvolumen auf 4,2 m Länge sind noch immer ein Wort.
Welche Fahrassistenten gibt es?
Dank 360-Grad-Kamera wird Einparken mit dem kleinen Puma noch einfacher.
In Sachen Assistenzsysteme wähnt man sich mindestens eine Klasse höher. Der nun sanfter agierende Abstandstempomat hält nun auch die Spur und kann vorausschauend die Geschwindigkeit anpassen, etwa vor Kurven. Ebenfalls neu hinzu kommen ein Kreuzungsassistent, ein Rückfahr-Notbremsassistent mit Querverkehrswarner, ein verbesserter Totwinkel-Assistent und eine Einparkhilfe mit 360-Grad-Kamera.
Was ist mit dem Design?
Die Frontscheinwerfer mit neu gestalteter Tagfahrlicht-Grafik kennzeichnen das Facelift des Ford Puma.
Ein weiteres Sicherheitsmerkmal ist gleichzeitig die einzige Design-Änderung: neue Scheinwerfer. Sie besitzen eine neue Leuchtgrafik und sind erstmals als adaptive Matrix-LED-Scheinwerfer zu haben. Bis auf die neue Lackfarbe «Cactus Grey» (sind Kakteen nicht grün?) bleibt optisch alles beim Alten. Keine Schande, der Puma sieht nach wie vor sehr modern aus und ist definitiv einer der hübscheren Vertreter seiner Klasse. Neben der ST Line gibt es auch eine Titanium-Ausstattung.
Es gibt keinen ST mehr?
Theoretisch schon. Allerdings nur den Einliter-Dreizylinder-Hybrid mit 160 PS und 200 Nm Drehmoment (170 PS und 248 Nm im Overboost). Den spassigen 1,5-Liter-Turbodreizylinder mit 200 PS gibt es nicht mehr. Damit folgt er dem glorreichen Fiesta ST ins Grab. Den Hybrid ST erkennt man an einem Frontsplitter, einem anderen Kühlergrill, schwarzen Akzenten und 19-Zoll-Felgen. Im Cockpit gibt es einige ST-Logos. Die Fahrleistungen: 7,4 s von 0 auf 100 km/h und 210 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Welche Motoren gibt es sonst noch?
Allesamt Einliter-Dreizylinder in den Leistungsstufen 125 PS und 155 PS. Die Basisversion kommt mit Sechsgang-Handschaltung, der Rest mit Doppelkupplung. Frontantrieb ist Serie, Allrad wird nicht angeboten. Noch 2024 wird zudem der erste vollelektrische Puma namens Gen-E vorgestellt.
Text: Moritz Doka
Bilder: Ford