Design von Giugiaro

Heute vor 50 Jahren – Maserati Boomerang

Ein Traumauto, ein extremes, futuristisches, beinahe irrationales und doch wunderschönes Design, das sich ins Gedächtnis eines jeden Autofans einbrannte, aber leider nie Wirklichkeit wurde: 50 Jahre sind vergangen, seit am 9. März 1972 der Maserati Boomerang sein Debüt am Genfer Autosalon feierte. Es war ein Konzept, das von der berühmten Hand Giorgetto Giugiaros und seiner Designschmiede Italdesign entworfen wurde.

Veröffentlicht am 09.03.2022

Bereits 1971 war der Maserati Boomerang kurz als Entwurf in Lebensgrösse am Turiner Autosalon gezeigt worden, danach wurde ein einziges Fahrzeug gebaut und als offiziell zugelassenes und fahrtüchtiges Modell 1972 in der Schweiz präsentiert. Italdesign nutzte als Basis (Fahrgestell und komplette Mechanik) einen Maserati Bora mit einem mittig vor der Hinterachse angeordneten 4719-ccm-V8 im 90-Grad-Layout. Das Aggregat leistete 310 PS und beschleunigte den Wagen auf fast 300 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die Kraftübertragung erfolgte über ein maneuelles Fünfganggetriebe an die Hinterräder.

Das zweisitzige Sportcoupé schaffte es zwar nie in die Serienproduktion, dafür hinterliess es ein stylisches Vermächtnis, das nicht nur in Giugiaros späteren Kreationen und anderen Projekten weiterlebte, sondern auch als Inspirationsquelle für verschiedenste Autohersteller weltweit diente.

Das Design wurde entlang einer horizontalen Line gezeichnet, die das Modell optisch in zwei Hälften aufteilte. Charakteristisch waren die stark geneigte Windschutzscheibe und das Panoramaglasdach. Auch die Fenster zeigten sich originell, speziell jene an den beiden Türen, durch welche sich eine Metallleiste zog. Die Front kennzeichneten quadratische Klappscheinwerfer, während die Heckleuchten horizontal angeordnet wurden.

Auch im Interieur präsentierte sich der Boomerang äusserst modern. Die Instrumente waren im Innenteil des speichenlosen Lenkrads integriert und die Sitze sehr tief positioniert. 

Das einzige jemals produzierte Exemplar des Boomerang feierte weitere Auftritte bei internationalen Anlässen und Wettbewerben. Es sollte in den 50 Jahren mehrmals weiterverkauft werden, denn er erschien bei einigen Auktionen und wurde auch für Werbekampagnen – etwa für Louis Vuitton – genutzt. Am 3. September 2015 wechselte der fahrfähige Boomerang bei einer Bonhams-Auktion für 3,7 Millionen US-Dollar erneut seinen Besitzer.



Text: Stefan Fritschi und Maserati
Fotos: Maserati

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