Test

Mit dem Dacia Duster ins grobe Gelände

Seien wir ehrlich: Wir hatten auf unserer Offroad-Tour nicht sonderlich viel vom Dacia Duster erwartet. Doch wir wurden überrascht: Dass er selbst Hardcore-Offroader teils alt aussehen lässt, zeigt seine erstaunlichen Fähigkeiten.

Veröffentlicht am 29.12.2022

Der Dacia Duster ist der schwächste, der kleinste und auch der schmalste unserer Offroadgruppe. Ist handgeschaltet und mit grossem, nein sehr grossem Abstand der günstigste im Konvoi. Die Umstände, unter Mercedes-AMG G 63, Suzuki Jimny, Jeep Wrangler und International Harvester eine starke Performance zu zeigen, sind also nicht besonders vorteilhaft. Sein Potenzial muss er wohl komplett ausschöpfen, sind wir überzeugt. Schnell zeigt sich aber, dass günstig und klein nicht immer «schlecht» heisst. Nein, der Duster mit seinen 150 PS und einem wirklich guten Allradantrieb fährt quasi allen um die Ohren.

Helferlein aus, Allrad an

Abgesehen von den etwas breiteren schwarzen Seitenschwellern, die fürs Querfeldeinfahren zwar eher kontraproduktiv sind, aber immerhin gut aussehen, sieht man dem Duster seinen wahren Offroader-Instinkt nicht an.


Geröll und Schotter sind kein Problem für den kleinen Rumänen.

Durch die Aktivierung des Allradantriebs wandelt sich der Wagen jedoch zum Tier. Die steilsten und engsten Passagen hoch auf den Berg schafft der Dacia problemlos. Tatsächlich kann der Rumäne auch bestens mit bekannten Offroadern vom Schlag eines G 63 von Mercedes-AMG , dem Jeep Wrangler und anderen Allradlern mithalten.

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Den steilen Weg auf die Alp meistert er mühelos. Dank seiner geringen Länge und Breite kommt er durch viele Abschnitte fast am besten von allen durch. Sein 150 PS starker Benziner arbeitet trotz hoher Beanspruchung sehr ruhig und sauber. Die Handschaltung funktioniert ebenfalls bestens. Zwar muss man, vor allem in den besonders steilen Passagen, die Kupplung etwas genauer unter Kontrolle haben, doch funktioniert der Aufstieg mühelos.


Auch Treppensteigen beherrscht der Duster. Die seitlichen Trittbretter verringern aber den
Rampenwinkel.

Korrekturen in engen Kurven müssen mit dem Duster nie gemacht werden. Auch durch die engsten Strassenabschnitte ging es ohne die Hilfe des Vordermanns – so macht Offroad erst recht Spass. Die Felgen blieben ohne Probleme ganz, und wenn es eine beschädigt hätte, wäre dies wenigstens nicht so teuer geworden. Mit dem Duster bekommt man ein Auto, das den Sinn und Zweck für sein Dasein genau kennt.

Nie am Limit


Diesen Slogan dürfen nicht nur die Jeeps dieser Welt tragen. Auch zum Duster passt er.

Neben mir waren auch die einen oder anderen Kollegen von der Leistung des Dusters überrascht. Selbst eingefleischte Offroad-Fans haben ihn bewundert und gescherzt, er könne sie in ihrem Allradler wohl noch den Berg hochziehen. Der Duster hätte vielleicht auch das geschafft. An sein Limit kam er wirklich nie. Auch der Benzinverbrauch war während des Ausflugs auf den Berg überschaubar. Mehr als 8,0 Liter hat er nie verbraucht.

Der Duster taugt als Camper


Nach diesem Test ist klar: Man darf seinem Duster ruhig was zutrauen im Gelände!

Und sogar das Übernachten ging im Duster erstaunlich gut. Rückbank umkippen und schon hat man eine ordentliche Schlaffläche. Zwar wurde es nachts etwas frisch, dies ist aber dem geschuldet, dass auf über 2000 Meter über Meer genächtigt wurde.

Fazit

Der Duster kommt mühelos überall hin und kann mehr als nur mit der Gruppe mithalten. Er ist eben wirklich ein wahrer Offroader.

Technische Daten

Dacia Duster TCe150 AWD Motor: R4-Zylinder, 1332 cm3 / Leistung: 110 kW (150 PS) / Drehmoment: 250 Nm / Getriebe: 6-Gang manuell / Antrieb: Allrad / Beschleunigung 0–100 km/h: 10,4 s / Höchstgeschwindigkeit: 198 km/h / Verbrauch (WLTP): 6,9 l/100 km / Verbrauch (Test): 7,2 l/100 km / Emissionen: 157 g/km CO2 / Effizienzklasse: D /Reifen: 215/60 R17 / Abmessungen L/B/H: 4341/1804/1693 mm / Leergewicht: 1464 kg / Anhängelast: 695 kg / Ladevolumen: 410–1475 l / Preis: ab 23 490 Franken

Text: Dario Fontana
Bilder: Vesa Eskola

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