Neuer Mercedes EQS mit 800 km Reichweite
Mercedes überarbeitet das Elektroflaggschiff EQS. Neben einem freistehenden Stern sind über 800 Kilometer Reichweite und eine automatische Überholfunktion die Highlights. Alle Infos!
Der Mercedes EQS startete vor drei Jahren als elektrische Alternative zur S-Klasse. So ganz reichte das Elektro-Flaggschiff aber nicht an den Luxus des Vorbilds heran, was sich auch in den Verkäufen widerspiegelt. Die Schweiz bildet da eine Ausnahme: Mit 295 zu 283 Neuzulassungen wurden 2023 immerhin Zwölf EQS mehr verkauft als S-Klassen. Mit dem jüngsten Facelift könnte der Abstand noch etwas grösser werden. Ab dem 25. April 2024 ist es bestellbar.
Freistehender Haubenstern
Beim Design des neuen EQS hat Mercedes nur zwei Dinge verändert. Dennoch erkennt man den neuen Jahrgang sofort. Die Frontverkleidung erinnert mit ihren Chromzierteilen nun an die aktuelle S-Klasse. Zudem sitzt nun ein freistehender Mercedesstern auf der Fronthaube. Die Abmessungen ändern sich nicht. 5216 Millimeter Länge, 1926 Millimeter Breite und 1512 Millimeter Höhe bei 3210 Millimeter Radstand haben weiterhin Bestand.
Bei der Überarbeitung des Innenraums wurde der Fokus auf den Fond gelegt. Dort sind elektrisch verstellbare Sitzlehnen Serie. Die Lüftungsdüsen haben nun einen Chromrand, die Kissen eine Paspel aus Nappaleder. Beim optionalen Fondkomfortpaket Plus sind sie noch weiter verstellbar, und der Sitzplatz hinten rechts verfügt über eine Fussauflage. Zudem lässt sich dort der Beifahrersitz nach vorne klappen, um mehr Platz zu schaffen. Die Sitze inklusive Schulter- und Nackenbereich sind beheizt und können in der Höhe verstellt werden. Bereits vor dem Facelift hat Mercedes den Hyperscreen mit drei Bildschirmen serienmässig eingeführt.
Noch luxuriösere Manufaktur Selection
Wer das Maximum an Luxus aus dem EQS herausholen will, kann die Manufaktur Selection Sonderedition bestellen. Sie verfügt aussen über das AMG-Stylingpaket, AMG-Felgen in 21 Zoll und eine von drei spezifischen Lackfarben: Obsidian Metallic, Opalith Weiss oder Nachtschwarz Magno. Im Interieur ist das Fondkomfortpaket Plus Serienmässig verbaut. Dazu kommen beleuchtete Einstiegsleisten, Zierteile in offenporigem Holz, eine weiss-schwarze Nappalederausstattung und rosé-goldene Ziernähte.
Das Technik-Update beinhaltet eine grössere Traktionsbatterie mit 118 statt 108,4 kWh. Damit sind bis zu 82 Kilometer mehr Reichweite möglich. Der EQS 450+ 4matic mit Allradantrieb kommt nach WLTP nun 799 statt 717 Kilometer weit. Die Version mit Hinterradantrieb schafft sogar bis zu 822 Kilometer. Informationen zur AMG-Version gibt es noch nicht. Den EQS 53 AMG wird es aber sicher auch weiterhin geben. Angaben zu den Leistungswerten macht Mercedes nicht. Diese dürften damit gleichgeblieben sein. Dies bedeutet: 360 PS im EQS 450, 449 PS im EQS 500, 544 PS im EQS 580 und 658 PS im EQS 53 AMG.
Deutlich mehr Anhängelast
Zu den weiteren Updates gehört eine neue Funktion, welche die Bremsscheiben von Zeit zu Zeit automatisch freibremst. Damit soll Defekten durch Nichtgebrauch vorgebeugt werden, weil im Alltag häufig nur mit der Rekuperation verzögert wird. Zudem wurde die Anhängelast von 750 auf 1700 Kilogramm erhöht. Bereits zuvor wurde die Wärmepumpe und eine stärkere Rekuperation in den Serienumfang integriert.
Auch in Europa ist nun der automatische Spurwechsel verfügbar, den es zuvor nur in Nordamerika gab. Er kann bei aktiviertem Abstandstempomat eigenständig Überholmanöver einleiten und durchführen. Das Ganze funktioniert auf Autobahnen bis zu 140 km/h und ist ab Werk an Bord.
Gleichbleibende Preise
Die Preise sollen zum Facelift nicht steigen. Damit wird der Mercedes EQS in der Schweiz wohl auch weiterhin ab 136'104 Franken zu haben sein. Das neue Modelljahr ist ab dem 25. April 2024 bestellbar.
Text: Moritz Doka
Bilder: Mercedes-Benz