Neuer Mini Aceman: Der toughere Cooper
Der neue Mini Aceman positioniert sich zwischen dem Kompakten und dem Countryman. Er wird ausschliesslich mit Elektroantrieb zu haben sein, wobei die Ladegeschwindigkeit etwas enttäuscht.
Dem Mini Paceman war damals nur wenig Erfolg beschieden. Die dreitürige Version des Countryman schien bei der Kundschaft nicht gut anzukommen. Zu unpraktisch, zu teuer. Die ideelle Neuauflage ist als eine Art höhergelegter Mini Cooper schon massentauglicher. Auch der neue Aceman positioniert sich aber etwas spitzer, indem es ihn nur rein elektrisch gibt. Die Eckdaten der beiden Antriebsvarianten wirken zumindest auf dem Papier etwas dürftig, vor allem die Ladegeschwindigkeit enttäuscht.
Optisch nahe beim Countryman
Zunächst zum Design. Das entspricht der aktuellen Mini-Designsprache, wobei sich der Aceman eher am Countryman orientiert. Vor allem die Gestaltung der Scheinwerfer und die unlackierten Kunststoff-Schürzen erinnern an das SUV. Durch ihre eckige Form ist auch der Geist des ehemaligen Mini JCW GP zu erahnen. Vorne sitzt ein echter Unterfahrschutz, während die Rückleuchten drei verschiedene Grafiken darstellen können. Die Felgen messen zwischen 17 und 19 Zoll, auf dem Dach sitzt serienmässig eine Dachreling.
Grössentechnisch platziert sich der Aceman zwischen dem Kompakten und dem Countryman, tendiert aber eher zu letzterem. Im Innenraum finden bis zu fünf Erwachsene Platz, die Lehne lässt sich im Verhältnis 60:40 umklappen. Wie bei Mini üblich, lässt sich auch der Aceman personalisieren. Die Basis bilden die vier Ausstattungslinien «Essencial», «Classic», «Favoured» und «JCW». Letztere bringt sportliche Merkmale wie Rallyestreifen und rote Farbakzente mit.
Abmessungen Mini Aceman
- Länge: 4,07 m
- Breite: 1,75 m
- Höhe; 1,5 m
- Kofferraumvolumen: 300 – 1005 l
Moderner, aber funktionaler Innenraum
Das Cockpit präsentiert sich aufgeräumt und modern. Das mittige, runde Infotainment ist vielfältig konfigurierbar und kommt mit dem aktuellen Mini Operating System 9. Bedient werden kann es entweder über Berührungs- oder Spracheingaben. Die Sprachbedienung lernt dazu und kommt mit einem virtuellen Assistenten zur Interaktion. Es lassen sich auch Games spielen, wobei das Smartphone als Controller dient. Optional gibt es ein Head-up-Display, und die Navigation verfügt über eine hilfreiche Augmented-Reality-Anzeige.
Die vier Ausstattungslinien beeinflussen auch das Design im Innenraum. Sie liefern Zwei- oder Dreispeichenlenkräder, Komfort- oder Sportsitze und andere Features. Darüber hinaus gibt es acht verschiedene Modi, die jeweils das Ambiente im Innenraum verändern. Dazu gehören die Beleuchtung, Anzeigegrafiken, Fahrgeräusche und mehr. (Elektrisches Mini Cabrio ab 2025?)
Der Aceman kommt nur elektrisch
Den Mini Aceman wird es nur elektrisch geben, während beim Kompakten und dem Countryman auch Benziner zu haben sind. Der Aceman E leistet 135 kW (184 PS) und 290 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt er in 7,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter bis auf 160 km/h. Der Aceman SE bringt es auf 160 kW (218 PS) und 330 Nm, die ihn in 7,1 Sekunden von 0 auf 100 km/h und auf maximal 170 km/h beschleunigen.
Leistungs- und Fahrwerte sind also mehr als ausreichend. Anders sieht es bei den Batterien aus, zumindest auf dem Papier. Der Aceman E kommt mit 42,5-kWh-Batterie mit 310 Kilometer Reichweite, während die 54,2-kWh-Batterie des Aceman SE 406 Kilometer nach WLTP schafft. Das ist eher Mittelmass. Auch die Ladeleistungen – 75 kW beim E und 95 kW beim SE – scheinen nicht wirklich berauschend. Da bietet die Konkurrenz teils deutlich mehr. Immerhin gibt es eine Batterievorkonditionierung, sodass der Akku trotzdem in 30 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen sein soll. Es wird ein Test zeigen müssen, wie der Aceman in der Realität an der Ladesäule performt. (Vorgeschmack auf den elektrischen Mini Cooper JCW!)
Neue Fahrassistenten
Die Fahrassistenten umfassen einen Spurhalteassistenten und einen Manövrierassistenten für das Fahren mit Anhänger. Mit dem Parkassistenten lässt sich der Aceman von aussen mit dem Smartphone ein- und ausparkieren. Das Smartphone kann zudem auch als Fahrzeugschlüssel dienen, so wie man das schon von BMW-Modellen kennt.
Preis ab rund 43'000 Franken
Zum Preis des Mini Aceman lassen sich aktuell nur Vermutungen anstellen. Realistisch scheint ein Einstiegspreis von etwa 43'000 Franken. Der Mini Electric startet bei 40'690 Franken, der Countryman E bei 49'200 Franken.
Text: Moritz Doka
Bilder: Mini