Offenes Versprechen
Das VW T-Roc Cabriolet verheisst Open-Air-Feeling gepaart mit SUV-Tugenden. Über die Optik kann man streiten.
Nein, es ist nicht das erste SUV mit Cabrioverdeck. Da gab es schliesslich schon den Nissan Murano oder in jüngerer Zeit den Range Rover Evoque als offene Version. Dennoch hat die Kombination SUV und Stoffverdeck immer noch Seltenheitswert – gerade im Kompaktsegment. Aber ein Exotenbonus im SUV-Einerlei kann ja schliesslich auch nicht schaden.
In neun Sekunden oben ohne
Das bullige Auftreten und die hohe Sitzposition des geschlossenen T-Roc bleiben erhalten, ebenso die Basis, der modulare Querbaukasten. Ob die Proportionen gelungen sind, darüber kann man trefflich streiten. Ein bisschen sieht das SUV-Cabrio aus wie ein Golf, dem man die Hosen zu weit hochgezogen hat – im übertragenen Sinne. Aber das ist Geschmackssache.
Für Frischluft-Atmosphäre sorgt das 53 Kilogramm leichte Stoffverdeck in Z-Faltung, das auf Knopfdruck innert neun Sekunden vollautomatisch öffnet und sich in elf Sekunden wieder zusammenfaltet. Dies sogar während der Fahrt bis 30 km/h. Für die Sicherheit beim Überschlag ist ebenfalls gesorgt: In Sekundenbruchteilen schiessen dann zwei Metallplatten hinter den Fondkopfstützen hervor.
Alltagstauglicher Vierplätzer
Im Gegensatz zum T-Roc ist das Cabrio nicht als Fünfplätzer, sondern als 2+2 konzipiert. Im Fond ist das Platzangebot dank drei Zentimeter längerem Radstand ganz okay. Abstriche sind beim Kofferraum zu machen: Das Open-Air-SUV bietet nur 280 statt 445 Liter. Aber der Frühling steht ja vor der Tür, und wenn man sich zu zweit den Wind durch die Haare wehen lässt, kann man ja die Rücksitze umlegen. Dass die 1,0- beziehungsweise 1,5-Liter-Benziner (115 PS/150 PS) genug Pfupf bieten, zeigt die Erfahrung.
Wie es um Verwindungssteifigkeit und Luftverwirbelungen steht, können wir leider noch nicht sagen. Bis die Testwagen eintreffen, bleibt das T-Roc Cabrio nach wie vor ein offenes Versprechen.
Text: Michael Lux
Fotos: VW