

Warum Bottas und Pérez?
Cadillac lässt die Katze aus dem Sack und steigt 2026 mit zwei Profis in die Formel?1 ein: Sergio?Pérez und Valtteri?Bottas. Warum wählt ein US Team einen Mexikaner und einen Finnen?! Wir erklären uns es mal so…
Cadillac steigt 2026 in die Formel 1 ein – und greift sich dafür ausgerechnet zwei Piloten, die anderswo schon auf der Ersatzbank sassen: Sergio Pérez und Valtteri Bottas. Ein Mexikaner und ein Finne sollen nun das grosse „Team of the Americas“ darstellen. Klingt absurd? Ist es auch. Aber genau deshalb passt es plausibel. Als Cadillac gestern sein Fahrerduo präsentierte, mussten wir zweimal hinschauen. Kein US-Rookie, kein junges Talent, kein Instagrammer mit Rennlizenz – sondern zwei Routiniers, die mehr Boxenfunk-Memes gesammelt haben als Trophäen. Über 500 Starts, 106 Podeste, 16 Siege… das muss man auch erstmal vorweisen können.
El Prèsidente und Bottass
Pérez, einst Vizemeister hinter Verstappen, wurde von Red Bull 2024 freundlich, aber bestimmt zur Tür begleitet. Bottas, jahrelang Hamiltons Wasserträger, parkte 2025 auf der Mercedes-Ersatzbank. Und Cadillac? Holt beide in die erste Reihe. Nicht als Mutprobe, sondern als Strategie. „Erfahrung und Führungsstärke“, nennt es CEO Dan Towriss. Wir nennen es: Safety-Car-Mentalität. Sichere Mitfahrer, die ohne zu überholen sich nicht wehtun – und das Rennen irgendwie beenden.
Für Pérez ist das Ganze Mission Ehre. Er will Cadillac zur „Mannschaft der Amerikas“ machen – und nebenbei Mexiko als einer der grössten Absatzmärkte von GM weiter befeuern. Praktisch, wenn Patriotismus und Absatzkurven Hand in Hand gehen. Bottas wiederum verkauft sich als Architekt des Neubeginns. Zehn Siege, 20 Poles und ein Kalender, der auch bei uns in der Redaktion hängt.
Und die Amerikaner? Tja. Die blieben auf der Strecke. Andretti wollte einen US-Piloten, doch entweder fehlte die Superlizenz – oder schlicht die Erfahrung. Und so fährt das US-Team nun mit Ferrari-Motoren, zwei Nicht-Amerikanern – und lässt Hollywood-Star Keanu Reeves als Moderator das Image retten. Wenn das nicht nach globalisierter Glanznummer riecht.
Am Ende ist die Wahl von Pérez und Bottas ein Widerspruch: zu alt für eine Revolution, zu erfahren für eine Blamage. Der eine bringt Sponsoren und Fankult, der andere Gelassenheit und eine Instagram-Fanbase. Cadillac wollte Schlagzeilen – und hat sie. Denn mal ehrlich: Was wäre unterhaltsamer als ein „Team of the Americas“, das keinen Amerikaner hat, aber mit einem Finnen und einem Mexikaner die Welt retten will?
Text: GAT
Bilder: Cadillac, Red Bull