Honda bringt Wasserstoff-Plug-in-Hybrid
Honda bringt einen CR-V mit Wasserstoffantrieb mit entscheidendem Vorteil. Man kann ihn nämlich für zusätzliche Reichweite an einer externen Stromquelle aufladen. Einen Haken gibt es aber doch.
Der Wasserstoffantrieb will bei PKWs nicht so recht in Fahrt kommen. Das hat sicher auch mit den hohen Kaufpreisen der wenigen verfügbaren Modelle und den nur spärlich vorhandenen Wasserstofftankstellen zu tun. Letzteres Problem lindert Honda mit dem neuen CR-V e:FCEV (den Namen erklären wir gleich noch), der zusätzlich extern aufgeladen werden kann.
Kombination der Vorteile beider Antriebskonzepte
FCEV steht für «Fuel Cell Electric Vehicle», also Elektroauto mit Brennstoffzelle. Das vorangestellte «e:» bezeichnet bei Honda ebenfalls elektrische Modelle. Es ist im Grunde eine Doppelung, macht aber dennoch Sinn. Denn im Gegensatz zu herkömmlichen Wasserstoffautos wie dem Toyota Mirai und dem Hyundai Nexo besitzt der CR-V e:FCEV eine grössere und extern aufladbare Traktionsbatterie. So muss man nicht ständig darum bangen, eine H2-Tankstelle zu finden.
Wasserstoff-Tanken dauert nur rund drei Minuten für eine Füllung.
Das ist nicht immer ein leichtes Unterfangen. In der Schweiz zum Beispiel existieren momentan gerade einmal 17 Wasserstofftankstellen, und nicht alle sind immer in Betrieb. Wenn man einmal eine gefunden hat, liegt der Vorteil gegenüber herkömmlichen Elektroautos natürlich im schnellen tanken. In unter drei Minuten sind die Tanks wieder gefüllt. So werden in gewisser Weise die Vorteile beider Konzepte kombiniert.
Preis noch unbekannt
Technische Daten zum Antrieb gibt Honda nicht bekannt. Lediglich, dass mit vollem Wasserstofftank rund 600 km Reichweite möglich seien. Die Batterie fügt dem noch einmal 60 km hinzu. Entwickelt wurde der Antrieb gemeinsam mit General Motors. Auch wenn Honda behauptet, es sei der erste Wasserstoff-Plug-in-Hybrid-Antrieb: Stellantis war zuerst. Der Opel Vivaro-e Hydrogen und seine Schwestermodelle setzen auf das gleiche Konzept. Der Lieferwagen kostet in der Schweiz ab 124'900 Franken – nein, das ist kein Tippfehler.
Das Design der H2-Version ändert sich nur marginal. Das Platzangebot soll gleich geblieben sein.
Was der CR-V e:FCEV kostet, verrät Honda noch nicht. Nur, dass man die Kosten für den Antrieb gegenüber früherer Modelle wie dem FCX und dem Clarity Fuel Cell deutlich habe senken können. Ein Problem für hiesige Interessenten gibt es leider: Der Honda CR-V e:FCEV kommt nur in Japan und den USA auf den Markt, dort noch 2024. Ob es auch Pläne gibt, ihn in der Schweiz und anderen EU-Ländern anzubieten, ist nicht bekannt.
Nur wenige Wasserstoff-PW verfügbar
Zurzeit gibt es auf dem PW-Markt nur den kürzlich überarbeitete Toyota Mirai und den Hyundai Nexo. BMW hat 100 Exemplare des X5 mit Wasserstoffantrieb gebaut, die Technik soll ab 2025 in Serie kommen. Spannend ist das Konzept von NamX, das den schnellen Austausch von Wasserstoffkartuschen stat Tanken vorsieht.
Text: Moritz Doka
Bilder: Honda