BMW Neue Klasse: So sähe der Touring aus
2025 bringt BMW eine Elektro-Limousine im 3er-Format als erste Vertreterin der «Neue Klasse»-Architektur, um gegen das Tesla Model 3 anzutreten. Da würde eine Kombi-Version ganz gut passen.
Ab 2030 sollen bei BMW elektrisch angetriebene Fahrzeuge die Hälfte des Absatzes ausmachen. Damit das klappt, hat man die «Neue Klasse» entwickelt, eine ausschliesslich auf E-Antrieb ausgelegte Plattform. Als erstes Modell auf dieser Basis wird Anfang 2025 eine Limousine im Format des 3er lanciert, worauf die Studie «Vision neue Klasse» bereits einen Ausblick gab, die auf der IAA Mobility 2023 in München gezeigt wurde. Die würde sich auch als Kombi gut machen.
Völlig neues Design
Das Konzeptfahrzeug bricht nahezu komplett mit dem aktuellen BMW-Design. Zum langen Radstand und den kurzen Überhängen gesellen sich glatte Flächen und scharfe Kanten. Der Hofmeisterknick und eine angriffslustig angespitzte «Haifischnase» sind noch klassische BMW-Merkmale. Dem Ganzen hat unser Designer am Computer ein Kombiheck verpasst, das dem Auto hervorragend steht. So wirkt das Design noch stämmiger, von der gesteigerten Praktikabilität durch mehr Kofferraumvolumen ganz zu schweigen.
Ob ein Touring aber Realität wird, ist alles andere als sicher. Gerüchte gab es zwar, doch BMW-Chef Oliver Zipse bestätigte lediglich eine SUV-Version in diesem Segment als Nachfolger für den aktuellen iX3. So oder so kommt die Rolle des ersten Elektro-Kombis bei BMW dem i5 Touring zu, der bald vorgestellt werden wird. Der neue 5er und i5 basieren aber auf der CLAR-Architektur, die auch Verbrennungsmotoren zulässt.
Fokus auf Nachhaltigkeit
Die Neue-Klasse-Plattform soll dagegen eine eigene Software-Architektur und eigens entwickelte neue Antriebe bekommen, Massstäbe in Sachen Digitalisierung setzen und einen Fokus auf Nachhaltigkeit über den ganzen Modellzyklus setzen. Das beinhaltet auch nachhaltige Materialproduktion und viele Recycling-Materialien. Als Motoren sollen stromerregte Synchronmotoren zum Einsatz kommen, die entweder als Vorder-, Hinter- oder Allradantrieb ausgelegt werden können.
Der Innenraum der Studie zeigt ein Infotainmentsystem mit durchgehendem Bildschirm unter der Windschutzscheibe, der es auch in die Serie schaffen dürfte.
Dank höherer Energiedichte der Batterien, effizienteren Motoren und einer neuen Leistungselektronik könnten Reichweiten bis zu 750 Kilometern realistisch sein. 800-V-Technik würde Laden mit bis zu 350 kW ermöglichen. Auch einen Wasserstoffantrieb will BMW noch nicht komplett ausschliessen.
Marktstart ab 2025
Erste Vorserienautos der Elektrolimousine sollen Ende 2024 produziert werden, die Serienversion könnte dann Anfang 2025 folgen. Wahrscheinlich wird sie dann noch eine Zeitlang parallel konventionellen BMW 3er produziert. Zu den Preisen gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keine Informationen. Ob auch eine Touring-Version folgt, bleibt abzuwarten – es wäre auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem jüngst gelifteten Tesla Model 3.
Text: Moritz Doka
Bilder: BMW
Illustration: Schulte Design