Diese Autos verlassen uns 2024
Neues Jahr, neues Glück heisst es landläufig. Im Automobilbereich aber längst nicht für alle. Denn einige Modelle werden uns 2024 für immer verlassen. Darunter sind millionenfach verkaufte Brot-und-Butter-Autos wie der Ford Fiesta und Van-Ikonen wie der VW T6.1.
Für einige grandiose Automodelle wird 2024 das letzte sein. Die Dreifaltigkeit aus Käufergunst, Trends und Emissionsvorschriften ist unnachgiebig, wenn es darum geht, auch Ikonen den Garaus zu machen. Wir haben in alphabetischer Reihenfolge zusammengetragen, welche Autos uns 2024 für immer verlassen werden - und darunter, welche 2023 bereits ausgelaufen sind.
Audi TT
Eine Design-Ikone aus Ingolstadt. 1998 auf Basis der Golf-4-Plattform gestartet, kam 2014 die bis heute aktuelle dritte Generation. Noch ist der TT auf der Audi-Website zu finden, allerdings nicht mehr neu konfigurierbar. Die Leistungsspanne reicht vom Vierzylinder mit 197 PS bis zum 400 PS starken Turbo-Fünfzylinder im TT RS.
Das letzte Sondermodell namens TT RS Coupé iconic edition markierte den Schlussstrich: 400 PS, auf 100 Exemplare limitiert, zu Preisen ab 113'050 Euro. Gerüchten zufolge hat es kein einziges davon in die Schweiz geschafft. Damit ist nach 25 Jahren endgültig Schluss mit TT. Ein Nachfolger könnte als Crossover kommen, wobei der nicht viel mehr als den Namen mit der ursprünglichen Sportwagen-Idee gemeinsam haben dürfte.
Ferrari Portofino M
Ferraris Einstiegsmodell Portofino M wird 2024 eingestellt. Sein 620 PS starker V8 mit Turboaufladung sorgt also nicht mehr viel länger für verwuschelte Frisuren und davongewehte Baseballkappen aus der Ferrari-Kollektion. Diese Aufgabe übernimmt dafür bald der Nachfolger namens Roma Spider, der die gleichen Leistungsdaten aufweist.
Ford Fiesta
Ganze 48 Jahre ist der Fiesta schon auf dem Markt, über acht Generationen wurde er gebaut. Nun ist Schluss, denn Ford will sich auf margenstärkere Modelle und Elektrifizierung konzentrieren. Einen direkten Nachfolger wird der Fiesta denn auch nicht bekommen, der Name wird beerdigt. Besonders schmerzen wird der Fiesta ST, der mit unglaublich spassigem Fahrverhalten begeisterte.
Renault Grand Scénic
Die Kunden bevorzugen SUVs und Crossover statt Vans. Deswegen hat sich der neue Espace in seiner neuen Generation zum Crossover gewandelt. Das wird auch mit dem Scénic passieren. Der dreireihige Grand Scénic des Vorgängers ist aktuell noch auf der Renault-Website zu finden, allerdings nur noch als Lagerfahrzeug. Den neuen Renault Scénic wird es ausschliesslich mit Elektroantrieb geben.
Renault Zoe
Bei seinem Erscheinen 2012 trug der Zoe mit moderatem Preis entscheidend dazu bei, das Elektroauto massentauglich zu machen. Jetzt wird er bald Platz machen müssen für die Modelle R4 und R5, die 2025 respektive schon 2024 auf den Markt kommen und den Zoe obsolet werden lassen.
Smart Fortwo EQ
134 Kilometer Reichweite, 11,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, und das alles zu Preisen ab etwa 27'000 Franken. Zugegeben, der Smart Fortwo EQ zielt auf die Stadt ab, ein Sonderangebot sieht trotzdem anders aus. Zum Beispiel in Form der neuen Modelle #1 und #3 von Smart, die auf Technik des chinesischen Geely-Konzerns setzen. Und nichts mehr mit der ursprünglichen Idee von Nicolas Hayek zu tun haben. Bestellbar ist der Fortwo bereits nicht mehr, taucht aber noch auf der Website auf.
VW Arteon
VW konzentriert sich in Zukunft verstärkt auf Volumenmodelle. Da passt der Arteon nicht ins Bild, der seit seiner Lancierung 2017 kein Verkaufsschlager war. Eigentlich schade, denn der Wolfsburger sieht besser als mancher seiner Konkurrenten, und ist als Shooting Brake obendrein noch praktisch. Bald wird der Arteon eingestellt. Einen direkten Nachfolger wird es nicht geben – es sei denn, man lässt den elektrischen ID.7 gelten.
VW T6.1
Der T6.1 datiert im Grunde noch auf den 2003 gestarteten T5, was ihn zum ältesten Auto dieser Liste macht. Caravelle und Kombi sind nur noch ab Lager verfügbar, während die Camping-Version California noch bestellbar ist. Bald wird der T6.1 vom Nachfolger T7 abgelöst. Die neue Transporter-Generation teilt sich die Technik ab sofort mit dem Ford Transit. Die Aufgaben bei den VW-Transportern teilt er sich neben dem Caddy nun mit dem Multivan mit PW-Unterbau und dem elektrischen ID. Buzz.
Diese Autos sind 2023 ausgelaufen
Es gibt Autos, die uns 2023 verlassen haben, ohne, dass es gross angekündigt wurde. Manche haben sich aber auch mit einem Knall verabschiedet. Die meisten werden wir schmerzlich vermissen.
Audi R8
Als der erste R8 2006 auf den Markt kam, war er der erste deutsche Mittelmotorsportwagen seit dem BMW M1 aus den 1970ern. 2015 kam die zweite Generation auf den Markt, ausschliesslich mit famosem 5,2-Liter-V10-Sauger und Doppelkupplung. 2023 war dann Schluss.
Der R8 verabschiedete sich mit einem Sondermodell namens V10 GT RWD, seines Zeichens hinterradangetrieben und 620 PS stark. Limitiert war es auf 333 Exemplare und in der Schweiz mindestens 229'600 Franken teuer. Mitte des Jahrzehnts könnte ein elektrischer Nachfolger kommen.
Dodge Challenger/Charger
Mit immer neuen und immer stärkeren Sonderversionen wurden Charger und Challenger weiter und weiter am Leben gehalten. Zuletzt mit dem irren Challenger SRT Demon 170 und einigen Last-Call-Sondermodelle, welche ikonische Namen der Vergangenheit zieren - und von denen einige auch offiziell nach Europa kommen. Nun stehen die Bänder still, der vollelektrische Nachfolger des Charger macht sich schon bereit.
Ford S-Max, Galaxy
Vans gehören einer aussterbenden Gattung an. Das bestätigen Ford S-Max und Galaxy, welche bereits Anfang 2023 ausgelaufen sind. Auf der Website sind aber noch Lagerfahrzeuge zu finden.
Der Galaxy kam bereits 1995 auf den Markt, damals noch als VW Sharan – der mittlerweile ebenfalls eingestellt wurde – mit Ford-Logo. Der kleinere S-Max wurde 2006 eingeführt und brachte so etwas wie Dynamik ins Van-Segment. Man konnte ihn sogar mit Handschaltung und dem 226 PS starken Turbo-Fünfzylinder aus dem Focus ST bestellen. Heiss!
Ford Explorer
Das Gastspiel des grossen SUV währte in dieser Form nur für eine Generation. Mit 457 PS starkem Plug-in-Hybrid und ST-Line ist er aktuell noch konfigurierbar zu einem Listenpreis ab 98'000 Franken. Der Nachfolger wird dann kleiner, rein elektrisch und basiert auf dem VW ID.4. Mit den sechs Explorer-Generationen von einst hat er dann fast nur noch den Namen gemein.
Honda e
Das Aus von Hondas kleinem Stromer kam überraschend und unangekündigt. Nach nicht einmal vier Jahren auf dem Markt wurde der Kleine bereits wieder eingestellt. Sein tolles Design kann eben nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiter entwickelte Antriebstechnik heute günstiger zu haben ist. Aktuell hat Honda in Sachen Elektro-Autos nur das SUV e:Ny1 im Programm. Eine E-Offensive soll bald folgen.
Kia Stinger GT
2017 trat der Stinger GT als Kias Flaggschiff an. Mit seinem 370 PS starken Twin-Turbo-V6 kam er BMW verflucht nahe. Sein ideeller Nachfolger ist schon länger am Markt. Bis auf den Namenszusatz hat der vollelektrische, 585 PS starke EV6 GT aber nicht viel mit dem Stinger zu tun. Von ihm wurden zuletzt noch einige wenige Exemplare mit Final-Edition-Paket und 1000 Tribute-Editions verkauft, bevor er kürzlich endgültig eingestellt wurde.
Mercedes C-/E-Klasse Coupé und Cabrio
Gleich vier Modelle stampfte Mercedes 2023 ein. Die Schwaben straffen ihr Programm, vereinen mehrere Modelle zu einem oder streichen manche gleich ganz. Als gemeinsamer Nachfolger für die zweitürigen Versionen von C- und E-Klasse dient jetzt der CLE. Er soll Sportlichkeit mit Noblesse vereinen und wird sowohl als Coupé als auch als Cabrio zu haben sein.
Neben den üblichen Vierzylindern und Plug-in-Hybriden wird es auch einen Reihensechszylinder geben. Ein solcher verrichtet auch im AMG CLE 53 seinen Dienst.
Mercedes CLS
Den CLS darf man getrost als Begründer des Hypes viertüriger Coupé-Limousinen betrachten. Anno 2004 war er eine echte Innovation. Mit der zweiten Generation kam der Shooting Break hinzu, der ebenfalls gut aufgenommen wurde. Die dritte Generation verwässerte dann zunehmend und war kaum mehr vom kleinen Bruder CLA zu unterscheiden. Bei gleichzeitiger interner Konkurrenz in Form des AMG GT 4-Türers bedeutete das Mitte 2023: Schluss!
Porsche Panamera Sport Turismo
Mit der umfassenden Überarbeitung des Panamera hat Porsche klammheimlich den Sport Turismo aus dem Programm gestrichen. Lediglich zehn Prozent der Verkäufe entfielen auf den Kombi, das lohnt sich schlicht nicht. Deshalb gibt es fortan nur noch die Limousine. Wer einen Porsche-Kombi möchte, muss zum elektrischen Taycan Sport Turismo/Cross Turismo greifen. Der Taycan wird bald überarbeitet und bekommt eine extrascharfe GT-Version mit vermutlich rund 1000 PS.
Renault Sport
Kein Auto, sondern eine ganze Sparte wird mit Renault Sport zu Grabe getragen. Die dynamischen Tugenden werden in Zukunft von Alpine verkörpert. Das Ende von Renault Sport stimmt uns traurig, denn die Franzosen beglückten uns mit genial spassigen Hot Hatchbacks wie dem Clio R.S. der dritten Generation (2006 bis 2012) oder dem Mégane R.S. Letzterer ist der letzte Renault mit Renault-Sport-Label.
Renault Twizzy
Satte zwölf Jahre lang buhlte das elektrische Kleinstfahrzeug um Kunden. Weltweit wurden in dieser Zeit nur 33'000 Exemplare verkauft, ein Verkaufs-Hit war dieser vierrädrige Roller mit Dach also nie. Möglich, dass Sicherheitsbedenken eine Rolle spielten, oder auch, dass zu Beginn so elementare Dinge wie Türen fehlten. Aber Spass macht es, mit diesem kleinen Flitzer in der Stadt herumzudüsen. Wohl noch mehr mit der 97 PS starken "Formel-1-Version", die leider ein Einzelstück blieb. Im September 2023 wurde der Kleine eingestellt.
VW e-Up!
Zusammen mit dem e-Golf markierte der e-Up! VWs erste Grossserienoffensive in Sachen Elektroautos. Und während der elektrische Golf nach einiger Zeit vom ID.3 abgelöst wurde, blieb der kleine Bruder deutlich länger im Programm. Ende 2023 musste aber auch er seinen Hut nehmen. Schade, denn bis VW den ID.2 als nächstes kleines Elektroauto bringt, dauert es noch bis 2026.
Text: Moritz Doka
Bilder: Hersteller