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Diese Autos verlassen uns 2023

Neues Jahr, neues Glück heisst es landläufig. Im Automobilbereich aber längst nicht für alle. Denn einige Modelle werden uns 2023 für immer verlassen. Darunter sind neben millionenfach verkauften Brot-und-Butter-Autos wie dem Ford Fiesta auch Ikonen wie Audi R8 oder Ford GT.

Veröffentlicht am 24.07.2023

Für einige grandiose Automodelle wird 2023 das letzte sein. Die Dreifaltigkeit aus Käufergunst, Trends und Emissionsvorschriften ist unnachgiebig, wenn es darum geht, auch Ikonen den Garaus zu machen. Wir haben in alphabetischer Reihenfolge zusammengetragen, welche Autos uns 2023 für immer verlassen werden.

Audi R8

Als der erste R8 2006 auf den Markt kam, war er der erste deutsche Mittelmotorsportwagen seit dem BMW M1 aus den 1970ern. Seit 2015 ist bereits die zweite Generation auf dem Markt, ausschliesslich mit famosem 5,2-Liter-V10-Sauger und Doppelkupplung.

Dieses Jahr wird nun Schluss sein. Der R8 verabschiedet sich mit einem Sondermodell namens V10 GT RWD, seines Zeichens hinterradangetrieben und 620 PS stark. Limitiert ist es auf 333 Exemplare und in der Schweiz mindestens 229'600 Franken teuer. Mitte des Jahrzehnts könnte ein elektrischer Nachfolger kommen.

Audi TT

Eine weitere Ikone aus Ingolstadt. 1998 auf Basis der Golf-4-Plattform gestartet, kam 2014 die bis heute aktuelle dritte Generation. Noch ist der TT auf der Audi-Website zu finden, allerdings nicht mehr neu konfigurierbar. Die Leistungsspanne reicht vom Vierzylinder mit 197 PS bis zum 400 PS starken Turbo-Fünfzylinder im TT RS.

Mit einem letzten Sondermodell namens TT RS Coupé iconic edition folgt noch ein letztes Hurra: 400 PS, auf 100 Exemplare limitiert, zu Preisen ab 113'050 Euro. Gerüchten zufolge hat es kein einziges davon in die Schweiz geschafft. Damit ist nach 25 Jahren endgültig Schluss mit TT. Ein Nachfolger könnte als Crossover kommen, wobei der nicht viel mehr als den Namen mit der ursprünglichen Sportwagen-Idee gemeinsam haben dürfte.

Dodge Challenger/Charger

Das muskulöse Geschwisterpaar ist schon so lange auf dem Markt, dass es eigentlich ein Wunder ist, dass sie überhaupt noch gebaut werden. Mit immer neuen und immer stärkeren Sonderversionen wurden sie am Leben gehalten, zuletzt mit dem irren Challenger SRT Demon 170. Bald schickt Dodge Challenger und Charger aber endgültig in den verdienten Ruhestand.

Bevor es soweit ist, werden noch einige Last-Call-Sondermodelle aufgelegt, welche ikonische Namen der Vergangenheit zieren - und von denen einige auch offiziell nach Europa kommen. Der vollelektrische Nachfolger des Charger steht schon bereit.

Ferrari 812 Superfast

Seit 2017 betört Ferraris Zuchthengst mit frontseitig verbautem V12-Sauger die Schönen und Reichen. Und alle, die das Vergnügen haben, einen in freier Wildbahn zu sehen. Denn der 812 Superfast ist nicht nur super schön, sondern klingt auch super gut.

Doch damit ist bald Schluss. Bestellungen für den bis zu 830 PS starken 812 nimmt Ferrari offenbar schon seit 2022 nicht mehr entgegen. Doch es werden noch Aufträge abgearbeitet, die noch bis dieses Jahr reichen. Wohl 2024 geht der Nachfolger an den Start, dessen V12 aber mit Sicherheit in irgendeiner Weise elektrifiziert sein dürfte.

Ford S-Max/Galaxy

Vans gehören einer aussterbenden Gattung an. Das bestätigen Ford S-Max und Galaxy, welche dieses Frühjahr auslaufen. Bestellungen werden keine mehr angenommen, sondern ausschliesslich noch Aufträge abgearbeitet.

Der Galaxy kam bereits 1995 auf den Markt, damals noch als VW Sharan – der mittlerweile ebenfalls eingestellt wurde – mit Ford-Logo. Der kleinere S-Max wurde 2006 eingeführt und brachte so etwas wie Dynamik ins Van-Segment. Man konnte ihn sogar mit Handschaltung und dem 226 PS starken Turbo-Fünfzylinder aus dem Focus ST bestellen. Heiss!

Ford Fiesta

Ganze 47 Jahre ist der Fiesta schon auf dem Markt, über acht Generationen wurde er gebaut. Nun ist Schluss, denn Ford will sich auf margenstärkere Modelle und Elektrifizierung konzentrieren. Einen direkten Nachfolger wird der Fiesta denn auch nicht bekommen, der Name wird beerdigt. Besonders schmerzen wird der Fiesta ST, der mit unglaublich spassigem Fahrverhalten begeisterte.

Ford GT

In einer ganz anderen Liga spielt der Ford GT. Die dritte Generation des Mittelmotor-Sportwagens wird nach 1350 Exemplaren eingestellt. Allerdings nicht ohne ein auf den Rennstreckeneinsatz limitiertes Sondermodell. Der rund 1,7 Millionen US-Dollar teure Rennwagen mit gut 800 PS starkem Twinturbo-V6 wird auf 67 Exemplare limitiert sein.

Ford Edge

Und noch ein Ford. Bei uns lief das SUV zwar schon 2021 aus, in anderen Märkten lebt es dank einem Facelift aber noch weiter. Allerdings wird ihm wohl dieses Jahr auch im Rest der Welt der Stecker gezogen. Er ist neben den ganzen anderen Ford-SUVs wie Ecosport, Escape, Bronco, Bronco Sport und Explorer schlicht obsolet geworden.

Kia Stinger GT

2017 trat der Stinger als Kias Flaggschiff an. Zu haben war er mit verschiedenen Benzin- und Dieselmotoren. Scharf sahen sie alle aus. Richtig schwach werden konnte man dann beim Topmodell GT mit bis zu 370 PS starkem Twin-Turbo-V6, dessen Laufkultur einem BMW-Reihensechser schon verflucht nahe kommt. Sein ideeller Nachfolger ist schon länger am Markt. Bis auf den Namenszusatz hat der vollelektrische, 585 PS starke EV6 GT aber nicht viel mit dem Stinger zu tun. Von ihm werden noch einige wenige Exemplare mit Final-Edition-Paket und 1000 Tribute-Editions verkauft, bevor er dann endgültig eingestellt wird.

Mercedes E- und C-Klasse Coupé/Cabrio

Gleich vier Modelle stampft Mercedes dieses Jahr ein oder hat sie bereits vom Markt genommen. Die Schwaben straffen ihr Programm, vereinen mehrere Modelle zu einem oder streichen manche gleich ganz. Als gemeinsamer Nachfolger für die zweitürigen Versionen von C- und E-Klasse kommt dieses Jahr der CLE. Er soll Sportlichkeit mit Noblesse vereinen und wird sowohl als Coupé als auch als Cabrio zu haben sein.

Neben den üblichen Vierzylindern und Plug-in-Hybriden wird es auch einen Reihensechszylinder geben. Die AMG-Versionen könnten mit Vierzylinder-Plug-in-Hybrid aus AMG GLC und C 63 S E-Performance kommen. E-Classe Coupé und Cabriolet sind noch konfigurierbar, die C-Klasse-Pendants sind bereits ausgelaufen.

Renault Espace und Grand Scénic

Auch Espace und Grand Scénic gehört zur aussterbenden Gattung der Vans. Einst gehörte der grosse Espace zu den Van-Pionieren. Mittlerweile bevorzugen die Kunden SUVs und Crossover. Kein Wunder ist der neue Espace genau das geworden. Parallel bietet Renault den alten Van-Vorgänger immer noch an. Die Frage ist nur, für wie lange noch. Der fünfsitziger Bruder des Grand Scénic ist bereits seit längerem Geschichte. Der dreireihige Grand Scénic ist aktuell noch bestellbar, dürfte aber ebenfalls bald für immer adieu sagen. Wie ein möglicher Nachfolger aussehen könnte, zeigte Renault bereits mit der Studie Scenic Vision.

Renault Zoe

Das einzige Elektroauto auf der Liste auslaufender Modelle ist der Renault Zoe. Bei seinem Erscheinen 2012 trug er mit moderatem Preis entscheidend dazu bei, das Elektroauto massentauglich zu machen. Es könnte zwar sein, dass der E-Kompakte 2024 noch erleben wird, sicher ist das aber nicht. Denn er wird Platz machen müssen für die Modelle R4 und R5, die 2025 respektive schon 2024 auf den Markt kommen und den Zoe obsolet werden lassen.

Renault Sport

Kein Auto, sondern eine ganze Sparte wird mit Renault Sport zu Grabe getragen. Die dynamischen Tugenden werden in Zukunft von Alpine verkörpert. Das Ende von Renault Sport stimmt uns traurig, denn die Franzosen beglückten uns mit genial spassigen Hot Hatchbacks wie dem Clio R.S. der dritten Generation (2006 bis 2012) oder dem Mégane R.S. Letzterer ist der letzte Renault mit Renault-Sport-Label.

Renault Twizzy

Satte zwölf Jahre lang buhlte das elektrische Kleinstfahrzeug um Kunden. Weltweit wurden in dieser Zeit nur 33'000 Exemplare verkauft, ein Verkaufs-Hit war dieser vierrädrige Roller mit Dach also nie. Möglich, dass Sicherheitsbedenken eine Rolle spielten, oder auch, dass zu Beginn so elementare Dinge wie Türen fehlten. Aber Spass macht es, mit diesem kleinen Flitzer in der Stadt herumzudüsen. Wohl noch mehr mit der 97 PS starken "Formel-1-Version", die leider ein Einzelstück blieb. Im September 2023 wird der Kleine eingestellt.

VW Arteon

VW konzentriert sich in Zukunft verstärkt auf Volumenmodelle. Da passt der Arteon nicht ins Bild, der seit seiner Lancierung 2017 kein Verkaufsschlager war. Eigentlich schade, denn der Wolfsburger sah besser als als mancher seiner Konkurrenten, und war als Shooting Brake obendrein noch praktisch. Bald wird der Arteon eingestellt. Einen Nachfolger wird es nicht geben.

Text: Moritz Doka
Bilder: Hersteller

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